Explosion in Şehba - UPDATE

Ein Haus in Şehba ist offenbar durch die Explosion einer Gaskartusche zerstört worden, zwei Menschen kamen ums Leben. Mehrere Verletzte werden im Krankenhaus behandelt.

Im nordsyrischen Kanton Şehba sind zahlreiche Menschen offenbar durch die Explosion einer Gaskartusche verletzt worden, zwei Frauen kamen ums Leben. Die Explosion erfolgte in einem Haus im Kreis Ehdas, in dem eine Solidaritätsveranstaltung für Vertriebene aus Efrîn stattfinden sollte. Aus den Trümmern sind zehn Verletzte geborgen worden, Cemîle Osman Mamo (77) und Nizhet Seydo Seydo (45) sind nach Angaben des Avrîn-Krankenhauses verstorben. Bei den Verletzten handelt es sich um Mihemed Hesen Mistefa (63), Mistefa Derwîş Cindo (52), Xatûn Hesen Hesen (42), Hemdo Faris Hemdo (50), Ehmed Hebeş Wilo (42), Ezîze Ehmed Îsa (52), Zeyneb Heyder Elo (33), Fîdan Sebrî Çawîş (43) und Esed Seydo Seydo (22).

Die Untersuchung der Explosionsursache dauert weiter an.

Minenverseuchtes Şehba

In Şehba kommt es häufig zu Explosionen, die mit einer hohen Mortalitätsrate einhergehen, da in der Region von Dschihadisten Minen und Sprengfallen hinterlassen worden sind. In den meisten Fällen handelt es sich bei den Opfern um Kinder und Jugendliche. Ein großer Teil der östlich von Efrîn gelegenen Region ist von der Außenwelt abgeschnitten, da das Umland von Syrien, der Türkei und protürkischen Milizen kontrolliert wird. Şehba stand zwischen 2013 und 2015 unter IS-Besetzung. Besonders dramatisch wurde die Situation 2018, als Hunderttausende Menschen aus Efrîn vor der Türkei nach Şehba flüchteten.

Aufräumarbeiten werden durch türkische Angriffe erschwert

Seit der Befreiung von Şehba durch die YPG/YPJ sind von der Autonomieverwaltung Dutzende Hektar Wohn- und Nutzfläche von den IS-Hinterlassenschaften gesäubert und zur Nutzung freigegeben worden. Die Aufbauarbeiten werden jedoch durch fortgesetzte Angriffe der Besatzungstruppen erschwert.

Obwohl der türkische Staat die Region fast täglich mit Artillerie beschießt, leben in Şehba nach Angaben der Selbstverwaltung etwa 100.000 Flüchtlinge aus Efrîn. Dazu kommen 150.000 Menschen, die aus Regionen wie Azaz, Cerablus und Bab vor der türkischen Besatzung geflohen sind. Die ursprüngliche Bevölkerungszahl der vor allem von Wüste geprägten Region betrug 90.000. Insbesondere die Menschen aus Efrîn bleiben trotz schwerer Bedingungen in der Region, denn sie hoffen auf die Befreiung ihrer Heimat.

Die Meldung wurde aktualisiert