Kooperative Ökonomie in Nordsyrien
Zur Organisierung der regionalen Ökonomie und um Arbeitsplätze zu schaffen, baut die Bevölkerung in Nordsyrien und Rojava eine kooperative Ökonomie auf.
Zur Organisierung der regionalen Ökonomie und um Arbeitsplätze zu schaffen, baut die Bevölkerung in Nordsyrien und Rojava eine kooperative Ökonomie auf.
Ein wichtiger Bestandteil der Ökonomie im Modell der Demokratischen Autonomie sind Kooperativen. In Rojava und Nordsyrien wird einerseits zur Entwicklung der gesellschaftlichen Ökonomie und andererseits mit dem Ziel, der Bevölkerung ein Auskommen zu schaffen und die gesellschaftlichen Unterschiede zu reduzieren, dem Modell der Kooperative eine große Bedeutung beigemessen. In den Kooperativen arbeiten alle gemeinsam und die Produkte werden auf gleiche Weise unter den Mitarbeiter*innen verteilt. Die Kooperativen sorgen für Respekt für die kollektive Arbeit und für die Entwicklung eines demokratischen gesellschaftlichen Dialogs. Der Aufbau des Kooperativsystems begann in Rojava und Nordsyrien im Jahr 2014 mit der Revolution von Rojava. Im Moment gibt es mehrere hundert Kooperativen in der Region. Eine der Regionen, in denen das System der demokratischen Ökonomie am stärksten ausgeprägt ist, ist Serêkaniyê.
Fadil Bozan aus der Leitung des Hauses der Kooperativen von Serêkaniyê erklärt, dass die Kooperativen für ein kommunales und demokratisches Leben organisiert werden: „Wir führen Versammlungen mit der Bevölkerung durch, um die Bedeutung der Kooperativen zu vermitteln. Die von der Bevölkerung vorgeschlagenen Projekte leiten wir dann an die verantwortlichen Stellen weiter.“
„Die Kooperativen geben allen Arbeit“
Bozan fährt fort: „In der individuellen Ökonomie gehört der Profit einer Person und nicht der Gesellschaft. Wer im kapitalistischen System arbeitet, wird nicht als Mitglied der Gesellschaft, sondern als Sklave angesehen. Im Gegensatz dazu geben die Kooperativen jedem Arbeit und haben Respekt vor der Arbeit des anderen.“ Bozan berichtet von 15 Kooperativen in Serêkaniyê und sagt: „Unsere Bevölkerung hat jahrelang im System der individuellen Ökonomie gearbeitet und sich daher noch nicht an das kooperative System gewöhnt. Man verhält sich den Kooperativen gegenüber auf die gleiche Weise. Es ist notwendig, ein entsprechendes Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen. Wir müssen das kooperative System in der Bevölkerung bekanntmachen.“