Kassel: Banner-Drop für Abdullah Öcalan auf dem Herkules
Mit einem Banner-Drop auf dem Herkules in Kassel haben internationalistische Jugendliche ein Zeichen für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage gesetzt.
Mit einem Banner-Drop auf dem Herkules in Kassel haben internationalistische Jugendliche ein Zeichen für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage gesetzt.
Mit einem Banner-Drop auf dem Herkules in Kassel haben internationalistische Jugendliche ein Zeichen für die Freiheit von Abdullah Öcalan und eine Lösung der kurdischen Frage gesetzt. Auch eine Fahne der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), deren Begründer Öcalan ist, entrollten die Jugendlichen am Sonntag am Wahrzeichen Kassels, das über dem UNESCO-Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe thront. „Abdullah Öcalan freizulassen wäre ein erster und richtiger Schritt in Richtung Frieden und Demokratie im Mittleren Osten. Mit unserer Aktion wollen wir diese Forderung öffentlich deutlich machen“, erklärten die Jugendlichen zu den Hintergründen.
Abdullah Öcalan befindet sich seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung aus Kenia in die Türkei im Jahr 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Isolationshaft. Der seit über vier Jahren erste persönliche Kontakt zu ihm war ein Besuch durch seinen Neffen und DEM-Abgeordneten Ömer Öcalan, der ihn überraschend Ende Oktober besuchen durfte. Mit seiner Rechtsvertretung hatte Öcalan zuletzt im August 2019 Kontakt. Nach acht Jahren Unterbrechung konnte eine internationale Hungerstreikbewegung damals insgesamt fünf Anwaltsbesuche durchsetzen.
Die Isolation auf Imrali wurde seither auf das Niveau der totalen Incommunicado-Haft getrieben. Die kurdische Gesellschaft betrachtet die Abschottung Öcalans von seiner Außenwelt und die damit einhergehende Politik der Lösungsverweigerung hinsichtlich der kurdischen Frage jedoch als Hauptursache für die Abwesenheit von Demokratie in der Türkei und die auf Krieg ausgerichtete „Kurden-Politik“ des türkischen Staates. Gefordert werden seine Freilassung und Bedingungen für Öcalan, die es ihm ermöglichen, eine Rolle bei der Suche nach einer gerechten und demokratischen politischen Lösung für die kurdische Frage in der Türkei zu spielen.
Auch die internationalistischen Jugendliche, die hinter der Aktion in Kassel stecken, sehen in Abdullah Öcalan eine Schlüsselfigur für die Lösung der Kurdistan-Frage und eine friedliche Beilegung des Konflikts zwischen der PKK und dem türkischen Staat. In einer Erklärung würdigten sie das von ihm entwickelte Paradigma der Frauenbefreiung und einer ökologisch-demokratischen Gesellschaft als eine „Vision mit einer Strahlkraft in die ganze Welt“, die auch von vielen Menschen in Deutschland bewundert werde. Rufe wie „Freiheit für Öcalan, Frieden in Kurdistan!“ und „Was ist der beste Friedensplan? Freilassung von Öcalan!“ begleiteten die Veranstaltung.
Aufruf zur Teilnahme an Demonstration in Köln
Die Aktion fand im Rahmen der internationalen Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ statt. Wohl durch den Druck der Aktivitäten in über 50 Ländern im Rahmen dieser weltweiten Initiative war das Gespräch mit Öcalan am 23. Oktober zustande gekommen. „Das ist ein Erfolg, der nicht nur zeigt, dass unser Widerstand Früchte trägt, sondern auch, dass die Freiheit von Abdullah Öcalan und Frieden im Mittleren Osten sowohl notwendig als auch realistisch sind“, kommentierten die Kasseler Jugendlichen. Sie sprachen der kurdischen Freiheitsbewegung ihre volle Solidarität aus und kündigten weitere Aktionen bis zur Freilassung von Öcalan an. Außerdem riefen sie zur Teilnahme an der europaweiten „Freiheit für Öcalan“-Demonstration am kommenden Samstag in Köln auf.