In der türkischen Besatzungszone in Nordsyrien ist am Montag ein Ex-Führungsmitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) bei einem Drohnenangriff der internationalen Anti-IS-Koalition getötet worden. Bei dem Dschihadisten handelt es sich um Sabahi al-Ibrahim al-Musleh, auch bekannt unter dem Namen „Abu Hamza Al-Shuhail”. Der Islamist hielt sich nach vorliegenden Informationen in einem Stützpunkt der SNA-Miliz „20. Division” im Dorf Edwaniyê im Westen von Serêkaniyê (Ras al-Ain) auf, als das Gebäude von einer US-Drohne bombardiert wurde. Auch zwei seiner Gefolgsleute, deren Identität noch ungeklärt ist, wurden bei dem Angriff getötet.
Sabahi al-Ibrahim al-Musleh stammt aus dem Raum Deir ez-Zor im östlichen Syrien. Er zählt zu den Gründungsmitgliedern der Al-Nusra-Front, dem Al-Qaida-Ableger in Syrien, und gilt als Verantwortlicher von Massakern an der Zivilbevölkerung. Beim IS gehörte er dem „Schura-Rat“ an. Im Verlauf des finalen Sturms der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) auf die Terrormiliz gelang ihm 2018 die Flucht aus dem Osten des Landes in die türkische Besatzungszone um Efrîn. Zuletzt gehörte er der Führungsriege der 20. Division – auch „Brigade 114“ an, die zu dem von der Türkei aufgebauten Söldnerverband „Syrische Nationalarmee“ (SNA) gehört.
Die türkische Besatzungszone im nördlichen und nordwestlichen Teil von Syrien gilt als sicherer Hafen für hochrangige IS-Mitglieder, die sich zahlreicher Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben. Erst am Wochenende war in der Nähe von Siluk das Al-Qaida-Führungsmitglied Abdul Hamid al-Matar bei einem US-Drohnenangriff getötet worden. Ende September war der Al-Qaida-Kommandeur Salim Abu-Ahmad bei einem gezielten Luftschlag in Idlib getötet worden. Dort war auch der selbsternannte IS-Kalif Abu Bakr al-Baghdadi ums Leben gekommen.