Hashtag-Kampagne für eine Dekade Rojava-Revolution

Um den 10. Jahrestag der Revolution von Rojava zu feiern, organisiert #RiseUp4Rojava eine Hashtag-Kampagne im Netz. Damit soll auch das Bewusstsein für die Gefahr einer weiteren türkischen Invasion geschärft werden.

Um den zehnten Jahrestag der Revolution von Rojava zu begehen, organisiert #RiseUp4Rojava zusammen mit anderen Gruppen eine Hashtag-Kampagne im Internet. Damit wolle man nicht nur die Errungenschaften dieser Dekade feiern, sondern auch das Bewusstsein für die Gefahr einer neuerlichen Invasion der Türkei schärfen, teilt #RiseUp4Rojava mit. „Hierfür hoffen wir auf eine breite Teilnahme. Gemeinsam werden wir die Revolution zum Trend machen und zehn Jahre Rojava feiern! Unser Ziel ist es, die mediale Blockade gegen Rojava zu überwinden und die Revolution und ihre Verteidigung wieder auf die Tagesordnung der Weltöffentlichkeit zu setzen.“

Der Startschuss für Hashtag-Kampagne wird am 18. Juli um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit fallen. „Gemeinsam werden wir zehn Jahre Frauenbefreiung, Ökologie und Demokratie feiern. Gemeinsam werden wir das Bewusstsein für die Bedrohung der Völker des Nahen Ostens durch die Türkei schärfen. Gemeinsam werden wir Rise Up 4 Rojava!“, heißt es. Die Initiative weist jedoch darauf hin, den Hashtag für die Kampagne nicht im Voraus zu verwenden, da er sonst nicht in den Trending-Listen erscheinen kann.

Hashtag: #10yearsROJAVA

Datum: 18. Juli 2022

Uhrzeit: 20:00 Uhr MESZ

Hintergrund

Am 19. Juli 2012 nutzten die Menschen in Kobanê das Chaos, das im Rahmen des „Arabischen Frühlings“ in Syrien herrschte, um die Kontrolle über ihre Stadt zu übernehmen und ihre Selbstverwaltung auszurufen. Nach den Ereignissen in Kobanê erhoben sich die Völker Nord- und Ostsyriens (Rojava) und nutzten die Gelegenheit, um die syrische Armee zu vertreiben und in der gesamten Region autonome Gebiete zu schaffen. Dieser Aufstand und Ausdruck des Volkswillens wurden durch die Bemühungen der kurdischen Jugendbewegung möglich, die sich seit Jahren im Untergrund organisierte.

Seit 2012 haben sich die Menschen in weiten Teilen Nord- und Ostsyriens organisiert und einen Gesellschaftsvertrag beschlossen, der auf den drei Säulen Basisdemokratie, Ökologie und Frauenbefreiung aufbaut und auf dem Konzept des Demokratischen Konföderalismus von Abdullah Öcalan beruht. Die Region war mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert, von Angriffen und der Besetzung durch den „IS“ bis hin zu wiederholten türkischen Invasionen und einem umfassenden Embargo. Trotz enormer wirtschaftlicher, politischer und militärischer Herausforderungen gelang es den Menschen, ihr Land zu verteidigen und zu lernen, wie sie den Staat organisatorisch und mental überwinden können. Rojava wurde zu einem Vorbild für die Koexistenz verschiedener Ethnien, Glaubensrichtungen und politischer Ansichten und stellt eine Lösung nicht nur für die Gesellschaften im Nahen Osten, sondern für die Völker auf der ganzen Welt dar.

Am 23. Mai 2022 kündigte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan an, erneut in Gebiete in Nord- und Ostsyrien einmarschieren zu wollen. Als Angriffsziele benannte er Minbic, Kobanê und Tel Rifat in Şehba. In Şehba leben Hunderttausende Geflüchtete aus dem 2018 besetzten ehemaligen Kanton Efrîn. Ein neuerlicher Angriffskrieg würde erneut Hunderttausende zur Flucht zwingen und eine humanitäre Katastrophe auslösen.