Frauen aus Şehba organisieren ihr neues Leben

Nach der Unterdrückung durch das Baath-Regime lebten die Frauen in Şehba unter dem IS-Faschismus. Mit der Befreiung der Region lernten sie ein neues Leben kennen. Jetzt organisieren sie sich im Rahmen des Frauenrats von Şehba.

Frauen in Şehba haben gleich nach der Befreiung begonnen, ihr eigenes System aufzubauen. Sie organisieren sich im Frauenrat von Şehba und sind mittlerweile in allen gesellschaftlichen Bereichen präsent.

ANF sprach mit Rife al-Ahmad und Hamide Temo aus der Leitung des Frauenrats und dem Mitglied Fatma al-Masri.

Rife Ibrahim al-Ahmad erinnert sich: „Vor der Besatzung gingen meine Töchter zur Schule und sogar zur Universität. Aber mit dem IS wurde unser Leben komplett umgeworfen. Die Frauen wurden gezwungen, sich in den Häusern einzuschließen. Aus Furcht konnten wir unsere Wohnungen nicht verlassen. Es fanden alle möglichen Grausamkeiten statt.

Nach der Befreiung von der IS-Besetzung haben wir uns wieder aufgerichtet. Wir haben unsere eigene Kraft erkannt. Das Leben der Frauen hat sich in jeden Bereich ausgeweitet. Insbesondere in den Kommunen, Räten und den anderen Institutionen spielen wir eine wichtige Rolle. Vor der Revolution haben wir gedacht, dass Freiheit der Gesellschaft nur bedeutet, wie in Europa zu leben. Mit der Revolution haben wir uns selbst besser kennengelernt, wir haben damit begonnen, in Begriffe zu fassen, was Freiheit bedeutet.“

Fatma al-Masri erzählt über das Leben unter dem IS: „Vor der Revolution war die Repression sehr heftig. Als der IS kam, wurde das Leben für uns Frauen zu einer einzigen Folter. Ich habe eine achtjährige Enkelin, sogar sie musste sich verhüllen. So ein kleines Kind wurde dazu gezwungen, ihr Gesicht zu verbergen. Mit der Revolution haben sich die Frauen stark entwickelt und das Leben der Frauen findet nun überall statt.

Hemîde Temo erklärt: „Vor der Revolution arbeiteten die Frauen vor allem auf den Feldern und kümmerten sich um die Tiere. Als der IS unser Dorf angriff, schickten wir unsere Kinder und Jugendlichen nach Efrîn. Wir kamen nach Herez. Drei Monate später kehrten ich und mein Mann ins Dorf zurück. Zu dieser Zeit folterte der IS die Bevölkerung besonders schwer. Das System, das sich mit der Revolution entwickelte, hat das Leben in unserem Dorf tiefgreifend verändert. Die Frauen erleben nun nicht mehr wie früher Gewalt. Früher konnten wir uns nur um Hausarbeit und Kinder kümmern, aber jetzt gehen wir raus, wir organisieren die Frauen, wir bilden die Gesellschaft und uns selbst weiter und wir entwickeln schöne Dialoge mit unseren Freundinnen. Zwischen den Frauen haben sich sehr schöne Beziehungen entwickelt. Die Frauen unterstützen sich gegenseitig.“