Frau aus Efrîn: „Die Besatzer drohten uns mit dem Tod“

Der türkische Staat und die an ihn gebundenen FSA-Gruppen in Efrîn plündern das Eigentum der Bevölkerung und foltern die Menschen.

Aufgrund der am 20. Januar gestarteten Angriffe der türkischen Armee mit Unterstützung salafistischer Hilfstruppen wurde die Zivilbevölkerung von der YPG und der Kantonsleitung am 16. März aus Efrîn nach Şêrewa und Şehba evakuiert. Die Menschen, die ihre Heimat auf keinen Fall verlassen wollten, leiden unter dem Terror der Besatzungstruppen.

Auch die Familie H.B. ist erst später vor den salafistischen Banden nach Şehba geflüchtet. X.H.B. berichtete gegenüber ANF, wie ihr Haus ständig überfallen und ihr Mann tagelang gefoltert worden ist.

Aufgrund der Angriffe der Besatzer seien sie von Dorf zu Dorf geflüchtet, erzählt X.H.B.: „Wir sind zuerst ins Dorf Birçika gegangen. Nach zwei Tage wollten wir in unser Haus zurück, aber die Rückkehr wurde uns verboten. Dann mussten wir nach Basûtê gehen. Dort blieben wir zwei Wochen, aber auch dort konnten wir nicht bleiben. Zum Schluss sind wir zu meinem Bruder nach Beradê gegangen.“

Überfälle und Folter

Die Dschihadisten hätten ständig Razzien durchgeführt und ihren Mann gefoltert, sagt die junge Frau aus Efrîn. „Wir sind bei meinem Bruder untergekommen. Die Banden sind ins Haus gekommen und haben gefragt, was wir hier zu suchen hätten und wer uns die Erlaubnis gegeben habe. Sie bedrohten meinen Mann mit dem Tod. Dann nahmen sie ihn mit. Er wurde so stark gefoltert, dass er nicht mehr stehen konnte.“

Alle Häuser im Dorf seien geplündert worden, berichtet X.H.B.: „Sie sind in alle Häuser gegangen und haben alles mitgenommen, was irgendeinen Wert hatte, auch die ganzen Sachen und die Hühner von meinem Bruder. Von den Nachbarn haben sie die Schafe gestohlen. Wir konnten nur dabei zusehen, vor Angst haben wir nichts gesagt. Sie sind sogar ins Haus gekommen und haben uns fotografiert.“

Die Besatzungstruppen seien im Dorf geblieben und hätten Angst verbreitet. „Ab 17.00 Uhr durfte niemand das Haus verlassen. Uns wurde gesagt, wir sollten im Haus bleiben und die Tür schließen. Jede Nacht sind sie gekommen und haben uns bedroht. Schließlich habe ich zu meinem Mann gesagt, dass wir gehen sollten. In einer regnerischen Nacht haben wir uns auf den Weg gemacht.“