Efrîn: Dörfer werden zu Militärbasen umgewandelt
Die türkischen Besatzungstruppen im nordsyrischen Efrîn haben im Dorf Kîmarê 15 Häuser beschlagnahmt und in Militärstützpunkte umgewandelt.
Die türkischen Besatzungstruppen im nordsyrischen Efrîn haben im Dorf Kîmarê 15 Häuser beschlagnahmt und in Militärstützpunkte umgewandelt.
Das Dorf Kîmarê liegt etwa acht Kilometer vom Stadtzentrum von Efrîn entfernt im Landkreis Şêrawa. Das aus historischen Gebäuden bestehende Dorf ist akut durch die Besetzung durch den türkischen Staat und seine Milizen bedroht. Am 8. April hatte das türkische Militär bereits mit dem Bau einer Mauer von den Dörfern Kîmarê bis Şêra-Meryeminê begonnen. Der Mauerbau dient dazu, Efrîn von Syrien abzutrennen und den Widerstand gegen die Besatzung zu schwächen. Bisher wurden Teilstücke der drei Meter hohen Mauer fertiggestellt. Die Besatzungstruppen haben außerdem 15 Häuser von Dorfbewohner*innen beschlagnahmt und sie zu Militärstützpunkten ausgebaut.
Die Dorfbevölkerung klagt, dass ihre Arbeit in der Landwirtschaft in der Umgebung der Mauer zum Erliegen kommt, da die Besatzungstruppen die Arbeit auf den Feldern in der Nähe ihrer Basen und der Mauer verbieten. Wenn Dorfbewohner*innen in der Nähe dieser Anlagen telefonieren, werden nach ihren Aussagen sogar ihre Telefone beschlagnahmt. Ein Dorfbewohner musste ausziehen, da er angeblich „zu nah“ an einer militärischen Einrichtung wohnte. Es wird berichtet, dass die Telefonverbindungen in der Region gezielt unterbrochen worden sind, um die Bevölkerung dazu zu zwingen, das türkische Netz zu benutzen. Und währenddessen geht der Mauerbau weiter.