Dorf bei Kobanê willkürliches Angriffsziel türkischer Armee

Das Dorf Elî Şar östlich von Kobanê wird seit etwa zwei Wochen fast täglich von türkischen Grenzsoldaten angegriffen.

Die türkische Besatzungsarmee hat sich offenbar das Dorf Elî Şar bei Kobanê zum willkürlichen Angriffsziel erkoren. Seit zwei Wochen finden nahezu täglich Angriffe von türkischen Grenzposten statt.

„Der türkische Staat scheint all seine Aufgaben stehen und liegen gelassen zu haben, um uns zu attackieren. Ständig wird das Dorf unter Feuer gesetzt“, beklagen die Bewohner*innen von Elî Şar.

Die Kinder könnten kaum noch vor die Tür, um zu spielen, berichtet Ehmed Hiso. Sobald jemand ins Visier der Grenzsoldaten gerät, erfolge der Beschuss. „Von der Grenze aus ist die türkische Armee bereits auf syrischen Boden eingedrungen und hat einen Teil unserer Anbauflächen annektiert. Erdoğan fühlt sich eben von den Kurden gestört“, sagt Hiso.

Auch Miha Mihemed beklagt, dass die Bewohner*innen des Dorfes seit Tagen in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind: „Unsere Herden verenden noch in den Ställen. Es ist nicht möglich, die Tiere auf die Weiden zu bringen. Egal, was auch geschehen mag, wir werden das Dorf nicht verlassen“.