Brennstoffkrise in Şehba

Der Kanton Şehba ist von allen Seiten umzingelt und hat große Schwierigkeiten, seinen eigenen Bedarf zu decken. Insbesondere das Regime verhindert die Einfahrt von Benzin-Tankern in den Kanton.

Trotz der intensiven Arbeiten und Bemühungen der Selbstverwaltung gibt es in der nordsyrischen Region Şehba große Versorgungsprobleme. Der Kanton hat große Schwierigkeiten, die vielen von der Türkei und ihren Milizen aus Efrîn vertriebenen Menschen zu versorgen. In der in weiten Teilen wüstenähnlichen Region Şehba leben im Moment mehr als 170.000 Flüchtlinge aus Efrîn und 80.000 Menschen aus Şehba. Das Brennstoffproblem hat sich insbesondere in der letzten Zeit verschärft, seit der syrische Staat den Benzin-Tankern die Passage in die Şehba-Region verweigert. Der Mangel bringt die Gefahr von Unterbrechungen der Wasser-und Stromversorgung mit sich. Tiefbrunnen werden ebenfalls mit Brennstoff oder Strom betrieben, daher ist ein Brennstoffmangel für die Menschen lebensbedrohlich.

Viele Dörfer und Kleinstädte in der Region sind schon weitgehend von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Landwirtschaft droht durch dieses Problem ebenfalls vollkommen zum Erliegen zu kommen.

Nach Angaben von Fayiq Ehmed, Mitglied des Leitungskomitees der Stadtverwaltung von Efrîn im Exil, verursachen die Brennstoffprobleme neben Unterbrechungen der Wasser-und Stromversorgung auch Schwierigkeiten bei der Reinigung. Die Preise für Diesel seien in die Höhe geschossen und viele Stadtverwaltungen könnten ihre Dienste kaum noch anbieten. Ehmed warnt vor einer bevorstehenden Katastrophe, wenn die Stadtverwaltungen nicht mehr die Grundversorgung der Bevölkerung leisten können.

ANHA | SOLÎN REŞÎD