Bildungssystem in Rojava basiert auf Zusammenleben

In den Schulen Nordsyriens basiert das Bildungssystem auf Mehrsprachlichkeit und dem gleichberechtigten Zusammenleben der Völker.

In Nordsyrien ist anders als in Systemen, die sich über nationalstaatliches Denken definieren, ein System gleichberechtigten Zusammenlebens aufgebaut worden. Seit Beginn der Revolution von Rojava wird an der Erforschung und Entwicklung der verschiedenen Sprachen, Kulturen und der Geschichte der Völker der Region gearbeitet. Auch im Bildungssystem wird auf Vielfalt und Mehrsprachlichkeit gesetzt.

In den Schulen Nordsyriens erhalten arabische, kurdische und Kinder von Suryoye-Angehörigen in den ersten drei Jahren muttersprachlichen Unterricht. Ab der vierten Klasse lernen sie die Sprachen der Völker, mit denen sie zusammenleben. Das Bildungskomitee Nordsyriens wendet dieses System auch auf Gymnasien und Universitäten an.

Eine dieser Schulen ist die Salih-Ebdê-Grundschule in Qamişlo, an der arabische, kurdische, aramäische und assyrische Kinder gemeinsam lernen. Wie Eyn Heyat Ebas von der Schulleitung erklärt, wird den Kindern von Beginn an ein Bewusstsein über die Geschwisterlichkeit der Völker vermittelt. Dieses Bewusstsein sei auch Grundlage der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. „Bei den Kindern ist das gleichberechtigte Zusammenleben ohnehin meistens bereits normaler Alltag“, erklärt die Lehrerin.