Bevölkerung von Rojava kehrt zurück

Immer mehr Menschen aus Rojava kehren nach der Befreiung der Region vom IS aus Südkurdistan in ihre Heimat zurück. Mehr als 1.300 Familien sind allein im vergangenen Monat über den Grenzübergang von Sêmalka wieder heimgekehrt.

Aufgrund der relativ friedlichen und sicheren Lage in Rojava kehren immer mehr Menschen aus Südkurdistan in ihre Heimatorte in Rojava zurück. Mit Beginn der Syrienkrise hatten sich viele Familien aufgrund ökonomischer Schwierigkeiten oder Sicherheitsproblemen auf den Weg nach Südkurdistan gemacht. Allerdings war die Situation dort anders als erwartet. Da es inzwischen mehr Arbeitsmöglichkeiten in Rojava gibt und Sicherheit und Ruhe in die Region eingezogen sind, nimmt die Zahl der Heimkehrer kontinuierlich zu.

„Es gibt keinen Grund mehr, nicht zurückzukommen“

Ehmed Hisên Seîd aus Dirbesiyê, der seit zwei Jahren in Südkurdistan lebt, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA: „Wir haben unter dem südkurdischen Nationalismus gelitten. In Südkurdistan haben wir keine Arbeit gefunden. Verglichen mit Rojava sind die Lebensbedingungen hier schwieriger. Das hat für uns den Ausschlag gegeben, zurückzukehren. Es gibt keinen Grund mehr, nicht nach Rojava zurückzugehen.“

Seîd sagt weiter: „In den Camps in Südkurdistan herrscht große Besorgnis wegen der Misshandlungen und der Unterdrückung durch die Lagerverantwortlichen. Die Menschen aus den Camps kehren nach Rojava zurück.“

Betül Ali, ebenfalls eine Rückkehrerin aus Südkurdistan nach Rojava, ruft alle Menschen auf, nach Rojava zurückzukehren. Die Gründe zum Verlassen von Rojava nach Südkurdistan existierten nicht mehr, erklärt sie: „Die Arbeitslosigkeit im Süden hat zugenommen. Die Lebensbedingungen sind ziemlich schwer. Die Menschen, die Rojava verlassen haben, sollten zurückkommen.“

Mihemed Xêr Bicus von der Verwaltung des Sêmalka-Grenzübergangs berichtet von mindestens 1.300 Familien, die allein innerhalb des vergangenen Monats nach Rojava zurückgekehrt sind.