Bevölkerung von al-Bab organisiert sich gegen Angriffe

In der türkisch besetzten Region al-Bab hat sich gegen die Angriffe und Rechtsverletzungen durch den türkischen Staat und seine Milizen die „Vereinigung der Familien aus al-Bab“ gegründet.

Intellektuelle, Meinungsführer und Stammesangehörige haben sich in al-Bab zur „Vereinigung der Familien aus al-Bab“ zusammengeschlossen. Die türkeitreuen Milizen versuchten das Gründungstreffen zu verhindern bzw. zu sabotieren, indem Angehörige der Besatzungstruppen ihre Teilnahme durchsetzen wollten. Die Infiltrationsversuche scheiterten jedoch aufgrund der klaren Haltung der Teilnehmenden gegenüber der Besatzung.

Die Vereinigung ist auf eine breite und umfassende Struktur angelegt. So finden gerade in vielen Dörfern und in der Stadt al-Bab Gründungsversammlungen zur Organisierung statt. An der ersten Versammlung der Initiative wurden 120 Delegierte als Vertreter*innen der Familien gewählt.

Diese Vertreter*innen haben den ganzen Dezember über in der Region al-Bab Treffen mit der Bevölkerung durchgeführt. So erschienen zum offiziellen Gründungskongress am 25. Januar etwa 1000 Delegierte und verkündeten offiziell die „Vereinigung der Familien aus al-Bab.“

In der Satzung der Vereinigung heißt es: „Die Vereinigung der Familien aus al-Bab besteht aus Vertreterinnen und Vertretern aller Komponenten der Stadt. Sieben Personen werden in das Amt des Generalsekretärs, 24 Personen in das Amt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Leitung gewählt. Die Vereinigung vertritt die Bevölkerung der Stadt in ihren Anliegen betreffend Infrastruktur und Sicherheit. Sie steht jeglichem Nationalismus fern. Die Vereinigung der Familien aus al-Bab bemüht sich darum Menschenrechtsverletzungen zu verhindern, und in diesem Zusammenhang auch gegen den Raub von Rechten und Besitztümern durch militärische Kräfte vorzugehen, Inhaftierungen der regionalen Bevölkerung zu stoppen und zur Entwicklung der Dienstleistungen in der Stadt mit allen Kreisen Verbindungen aufzubauen.“

Militärrat von al-Bab – Die Gründung der Vereinigung ist ein positiver Schritt in Richtung Befreiung

Einer der Kommandanten des Militärrats von al-Bab, Jamal Abu-Jumaa, hob die Bedeutung dieses Zusammenschlusses hervor und erklärte: „Die Menschenrechtsverletzungen und unmenschlichen Praktiken der türkischen Besatzungstruppen und ihrer Milizen müssen enden. Neben diesen Rechtsverletzungen benutzt die Türkei ihre Milizen, um die Selbstorganisierung der Bevölkerung zu verhindern. Dieses Treffen, auf dem die Bevölkerung ihre Forderung vorbringt sich selbst zu verwalten, ist eine starke und wichtige Antwort auf die Rechtsverletzungen durch den türkischen Staat. Die Bevölkerung von al-Bab hat offen deutlich gemacht, dass sie die Plünderungen, Entführungen und unmenschlichen Folterungen durch das türkische Militär und seine Milizen zurückweisen und ein Leben in Würde aufbauen wollen.“ Er schloss seine Erklärung mit den Worten: „Wir werden unseren Kampf bis zur Befreiung unserer Region vom türkischen Militär und seinen Milizen fortsetzen. Wir sind bereit, die Rufe der Bevölkerung von al-Bab nach Befreiung zu erwidern.“