An nur einem Tag wurden bei türkischen Artillerie- und Drohnenangriffen in Gebieten der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) mindestens fünfzehn Zivilpersonen getötet, weitere Menschen sind verletzt worden. Die Behörde für innere Sicherheit (Asayîş) verurteilte das Vorgehen scharf und warf der Türkei vor, Staatsterrorismus gegen die Bevölkerung zu betreiben.
„Wenn Zivilisten bombardiert werden, handelt es sich eindeutig um Kriegsverbrechen”, betonte die Asayîş-Kommandantur in einer am Montagabend herausgegebenen Mitteilung. Dass diese dennoch international weitgehend ignoriert werden, sei besorgniserregend. Der türkische Staat und seine dschihadistischen Proxytruppen der SNA („Syrische Nationalarmee“) begingen mit diesen Morden in Nord- und Ostsyrien schwere Verbrechen an der Menschlichkeit. Es sei moralisch geboten und stärke das Völkerrecht, wenn die Taten verfolgt und bestraft werden.
„Die Staatengemeinschaft und ihre Organisationen müssen endlich Maßnahmen ergreifen, um die völkerrechtswidrige Militärgewalt der Türkei zu stoppen“, forderte die Behörde. Der Ruf nach Aufklärung der mutmaßlichen Kriegsverbrechen gegen die Zivilbevölkerung sei laut, sie erforderten eine Untersuchung durch den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH). Die humanitären Folgen dieser Angriffe auf die Region bezeichnete die Asayîş als verheerend. „Unsere Bevölkerung wird in einen Zustand dauerhafter Angst versetzt. Es wird beabsichtigt, die Sicherheit in unseren Regionen zu zerstören.“
In der Nacht auf Montag hatte eine türkische Kampfdrohne ein Dorf im Westen der Kleinstadt Ain Issa bombardiert. Zwölf Mitglieder derselben Familie, darunter auch Frauen sowie sechs Kinder, wurden getötet. Stunden später wurde zunächst die östlich des besetzten Serêkaniyê (Ras al-Ain) gelegene Gemeinde Zirgan (Abu Rasen) aus der Luft attackiert. Ein Landwirt starb, zwei Menschen wurden verletzt. Anschließend nahm eine fliegende Tötungsmaschine ein Auto ins Visier, das die Verbindungsstraße zwischen Zirgan und Dirbêsiyê befuhr. Drei Insass:innen kamen mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Am Nachmittag wurde ein Dorf südwestlich von Kobanê von schwerem Maschinengewehrfeuer getroffen. Dabei sind zwei Kinder ums Leben gekommen.