Die christliche Bevölkerung in Rojava feiert Weihnachten. Inmitten einer Zeit von Angriffsdrohungen des türkischen Staates freuen sich viele Menschen auf diese besinnliche Zeit und einen festlichen Weihnachtsgottesdienst, um die Geburt von Jesus zu feiern. Auch in der Region Cizîrê, deren Bevölkerung sich ethnisch und religiös gesehen vielfältig zusammensetzt. Hier leben Kurd*innen, Araber*innen, Armenier*innen und Angehörige der Suryoye-Bevölkerung seit Jahrzehnten friedlich zusammen.
Die ursprünglich assyrische Stadt Tirbespî (arabisch: al-Qahtaniyya) hieß bis 1962 Qbor el-Bid. Ihr Name entstand aus den aramäischen Worten „Qoreh” („Gräber“) und „khworih” („weiß“) - zusammen also „Weiße Gräber“. Der kurdische Name hat die gleiche Bedeutung. In der St.-Marien-Kirche von Tirbespî kamen heute zahlreiche Menschen zu einem Gottesdienst zusammen. Unsere Kollegen von der in Nordsyrien ansässigen Nachrichtenagentur ANHA wohnten dem Weihnachtsgottesdienst bei und sprachen mit dem Geistlichen und Priester Seman Khori. Dieser sagt: „Die Völker Nord- und Ostsyriens leben in einem Klima des Vertrauens. Sie werden sich den Angriffsdrohungen des türkischen Staates gemeinsam entgegenstellen“.
Hand in Hand gegen Angriffsdrohungen
Es seien dunkle Wolken über der Region, die das sichere Leben in Nord- und Ostsyrien bestimmen wollen. So bezeichnet Khori die Drohungen Ankaras. „Gegenüber den Invasionsplänen der Besatzer muss eine solidarische Einheit gebildet werden. Heute haben wir für Aufrechterhaltung der Sicherheit und des gemeinsamen Lebens in der Region gebetet. Wir wünschen uns, dass sich die Menschen hier an die Prinzipien einer demokratischen Nation halten, damit Frieden und Stabilität in Nord- und Ostsyrien einkehren können“.