München: 3. Teil der Veranstaltungsreihe „Medienrealität live"

Hasnain Kazim wird von seinen Erfahrungen aus einem Land berichten, das sich in eine Diktatur verwandelt hat, in dem alle kritischen Töne verfolgt werden und die Medienlandschaft zu 90 Prozent auf Seiten der AKP und Erdoğans steht.

Gast des dritten Teils der Veranstaltungsreihe „Medienrealität live" des Forschungs- und Lehrbereichs von Prof. Dr. Michael Meyen am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU (Ludwig-Maximilians-Universität München) ist am 9. Juli um 19.00 Uhr der frühere Türkei-Korrespondent des Spiegel Hasnain Kazim.

In der Veranstaltungsbeschreibung wird Kazim nicht allein als Journalist und Kenner der türkischen Politik vorgestellt, „er ist auch ein Experte in direkter Medienwirkung: ‚Sie und Ihre Kollegen sind verantwortlich für die ganzen Unruhen in meinem Land! (…) Verlassen Sie mein Taxi!‘ sind noch die harmloseren Reaktionen, die er auf seine Türkei-Berichterstattung erhielt. An der Spitze: Todes- und Gewaltfantasien gegen Kazim“, heißt es in der Veranstaltungsankündigung, „Zeitweise muss er deswegen das Land verlassen, bis ihm im März 2016 die journalistische Akkreditierung nicht verlängert wird. 2017 veröffentlichte er das Buch ‚Krisenstaat Türkei. Erdoğan und das Ende der Demokratie am Bosporus‘. Er wird von seinen Erfahrungen aus einem Land berichten, das sich in eine Diktatur verwandelt hat, in dem alle kritischen Töne verfolgt werden und die Medienlandschaft zu 90 Prozent auf Seiten der AKP und Erdoğans steht. 2018 erschien Kazims neues Buch ‚Post von Karlheinz: Wütende Mails von richtigen Deutschen – und was ich ihnen antworte‘, in dem er sich mit hasserfüllten Leserbriefen aus Deutschland beschäftigt.“

Der dritte Teil der Veranstaltungsreihe wird am 9. Juli 2018 um 19.00 Uhr im Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung, Oettingenstr. 67, BU101 stattfinden. Der Eintritt ist frei.

Gast zum Auftakt der Veranstaltungsreihe am 25. Januar war die 2015 gewählte Bürgermeisterin von Cizîr (Cizre) Leyla Imret. 250 Menschen kamen im Januar in die Universität, um den Film Dil Leyla von Asli Özarslan zu sehen und mit der Protagonistin und der Produzentin zu diskutieren. Darauf folgte am 15. Mai der zweite Teil der Veranstaltungsreihe Russland in den Medien mit Gabriele Krone-Schmalz.