Protest gegen Razzien bei Stêrk TV und Medya Haber TV

Kurdische Kulturschaffende verurteilen die Razzien bei den kurdischen Fernsehsendern Stêrk TV und Medya Haber TV und rufen dazu auf, für die freie Presse einzutreten. Auch das Kunst- und Kulturzentrum Rojhilat protestiert.

Angriff auf kurdische Medien

Immer mehr Menschen schließen sich den Protesterklärungen gegen die Razzien der kurdischen Fernsehsender Stêrk TV und Medya Haber TV in Belgien an. Der Europaverband der kurdischen Kulturbewegung TEV-ÇAND erklärte: „Nach den Invasionsangriffen des kolonialistischen türkischen Staates auf Südkurdistan hat der belgische Staat heute mitten in der Nacht die Studios von Stêrk TV und Medya Haber TV gestürmt. Diese Sender sind die Stimme des kurdischen Volkes.“

Timing der Angriffe kein Zufall“

Weiter hieß es: „Es ist kein Zufall, dass diese Angriffe auf die Fernsehstudios von Stêrk TV und Medya Haber TV zeitgleich mit den Angriffen auf Südkurdistan und den Festnahmeoperationen gegen die freie Presse in Ankara und Istanbul heute Morgen stattfanden. Es handelt sich um einen Angriff auf die kurdische Forderung nach Freiheit. Als kurdische Kultur- und Kunstschaffende akzeptieren wir diese Situation in keiner Weise. Wir verurteilen dieses Vorgehen der belgischen Regierung. Während Europa jeden Tag von Demokratie und Menschenrechten spricht, lässt die belgische Regierung die Fernsehsender gegen jedes Recht stürmen. Wir verurteilen dieses Vorgehen.

Erheben wir auf den Plätzen und Straßen unsere Stimme gegen all diese Vernichtungsangriffe und lassen wir den Schrei unseres Volkes nach Freiheit durch Widerstand wachsen. Lasst uns unseren Willen und unsere Presseorgane ‒ unsere Stimme ‒ verteidigen. Wir werden nicht zulassen, dass unsere Stimme zum Schweigen gebracht wird. Wir stellen uns an die Seite der Presse und Medien, in denen wir unsere Kultur und Kunst frei zum Ausdruck bringen können.“

Protest auch vom Kulturzentrum Rojhilat 

Auch das Kulturzentrum Ostkurdistans (Navenda Çanda Rojhilatê Kurdistanê, NÇR) protestiert gegen die Razzien. Die Einrichtung sieht in dem Vorgehen der belgischen Polizei eine Fortsetzung der „Vernichtungspolitik“ und ruft alle Kurd:innen überall dazu auf, für die „Stimme der Wahrheit“ einzutreten und die „antidemokratischen Angriffe“ zu verurteilen.