YNK-Abgeordneter fordert Auflösung der Roj-Peschmerga

Der YNK-Abgeordnete Serko Azad Gelali hat das Parlament und die Regierung Südkurdistans zur Auflösung der türkeinahen Contra-Miliz „Roj-Peschmerga“ aufgefordert.

Nachdem bekannt wurde, dass mit den „Roj-Peschmerga“ gemeinsam ausgebildete Milizionäre von der Türkei zur Unterstützung des Muslimbruderregimes nach Libyen entsandt worden sind, fordert der YNK-Abgeordnete Serko Azad Gelali das südkurdische Parlament und die Regierung auf, die auch mit modernen deutschen Waffen ausgestattete Miliz umgehend aufzulösen.

Die „Roj-Peschmerga“ sind auf Barzanîs Anordnung am 12. April 2012 gegen die revolutionären Kräfte in Rojava gegründet worden und sollten gegen die dortige Selbstverwaltung im Sinne der PDK und der türkischen Regierung vorgehen. Sie stehen dem von der PDK und dem MIT kontrollierten „Kurdischen Nationalrat“ ENKS nahe. Die etwa 6000 Milizionäre wurden vor allem in Flüchtlingslagern in Südkurdistan rekrutiert. Sie konnten nie nach Rojava eindringen, gingen jedoch gegen die Selbstverwaltung und Demonstrationen in der Şengal-Region vor. Zum Einsatz kamen dabei auch deutsche Panzerfahrzeuge vom Typ Dingo.

Ihre Gründung war nicht legal, auf welcher Grundlage werden sie bezahlt?

Gelali erklärte: „Sie kommen alle aus Westkurdistan [Rojava]. Sie erhalten seit Jahren Lohn von der [südkurdischen] Regierung und werden von ihr ausgebildet. Auf welcher Grundlage zahlt die Regierung diesen Lohn und welches Budget wird ihnen zur Verfügung gestellt? Ihr Lohn entspricht monatlich etwa 15 Milliarden Dinar. Dem Gesetz zu Folge müssen alle, die [vom Staat] bezahlt werden, irakische Staatsbürger sein. Das war von Anfang an illegal, genauso wie die Gründung dieser Truppe.“

Der YNK-Abgeordnete wies darauf hin, dass diese „Peschmerga“ von offiziellen Stellen ausgebildet wurden, aber „Schulter an Schulter mit den protürkischen Banden kämpfen.“ Gelali sagte weiter: „Die Roj-Peschmerga sind Kurden aus Rojava und sie gehören zum ENKS. Die PDK unterstützt und bewaffnet sie. Sie wurden unter der Ägide der südkurdischen Regionalregierung gegründet und erhalten seit Jahren Sold von ihr. Bei den Angriffen des IS und des türkischen Militärs auf Westkurdistan haben die Roj-Peschmerga weder Efrîn noch Kobanê verteidigt.“

Sie müssen aufgelöst werden

Ein Sprecher der Libyschen Nationalarmee (LNA) unter General Haftar hat angegeben, dass die Türkei weitere Truppen zur Unterstützung des Muslimbruderregimes nach Libyen verlegt und darunter auch als „Roj-Peschmerga“ in Südkurdistan ausgebildete Söldner sind. Nach dieser Erklärung aus Libyen fordert Gelali die Auflösung der Miliz und Ermittlungen gegen die Verantwortlichen. Die Milizionäre sollten zurück nach Westkurdistan geschickt werden, so der YNK-Abgeordnete.

„Den Ruf der Peschmerga beschmutzt“

Gelali fuhr fort: „Ich fordere die Regionalregierung zu einer öffentlichen Erklärung hierzu auf. Der Ministerpräsident und der Innenminister müssen sich ernsthaften Fragen stellen. Sie haben dem Ruf der Kurden regional und international geschadet. Die Peschmerga sind Teil der internationalen Antiterrorkoalition. Der Name der Peschmerga ist heilig. Es handelt sich um eine patriotische, nationale und freiheitliche Kraft. Dieser Name darf nicht anderweitig verwendet werden.“