Wan: Kundgebung zum „Tag der Muttersprache“ verboten

Der türkische Gouverneur hat eine für heute geplante Kundgebung des Vereins DISA-DER, der sich für den Erhalt der kurdischen Sprache einsetzt, wegen „gesellschaftlicher Sensibilitäten“ verboten.

Eine vom Verein DISA-DER geplante Kundgebung am Welttag der Muttersprache in der nordkurdischen Stadt Wan wurde vom türkischen Provinzgouverneur verboten. Der Gouverneur begründete das Verbot damit, dass auf die Aktion Selbstmordanschläge, Attentate und bewaffnete Angriffe stattfinden könnten und die Kundgebung aufgrund „gesellschaftlicher Sensibilitäten“ negative Reaktionen hervorrufen könne. Das Verbot reiht sich in eine systematische Politik der Diskriminierung und Ausgrenzung der kurdischen Sprache durch Provinzgouverneure und Zwangsverwalter in Nordkurdistan ein.

Der Verein DISA-DER ist zur Förderung der kurdischen Sprache und Kultur gegründet worden und bietet unter anderem Sprachkurse an. Seit seiner Gründung geht der türkische Staat repressiv gegen den Verein vor. Es fanden Razzien in den Vereinsräumlichkeiten statt, mehrere Mitglieder sind verhaftet worden. Das Interesse an dem Kursangebot ist groß.