„Verbrechernetzwerk mit Verbindungen zur südkurdischen Regierung“

Der Volksrat von Xanesor in der Şengal-Region hat eine Erklärung zu dem dem grausamen Mord an der sechsjährigen Axîn und ihrem Vater Faruk Mirza in Zaxo abgegeben.

Die sechsjährige Axîn und ihr Vater Faruk Mirza sind am 4. August aus dem Cemişko-Camp bei Zaxo verschwunden. In dem Lager leben ezidische Familien, die 2014 durch das IS-Massaker aus Şengal vertrieben wurden. Wenige Tage nach ihrem Verschwinden wurden ihre Leichen gefunden. Axîn waren die Nieren entnommen worden, ihr Körper wies Spuren der Misshandlung auf. Ihrem Vater Faruk fehlte die Zunge. Die Regierung der Kurdistan-Region Irak (KRI) hat sich nicht zu den grauenvollen Morden geäußert. Der Volksrat der Kleinstadt Xanesor in der Şengal-Region hat eine Stellungnahme dazu abgegeben.

Die Erklärung wurde vor dem Gebäude des Volksrats von einer Aktivistin der ezidischen Frauenbewegung TAJÊ vorgetragen. In der Erklärung appelliert der Volksrat an die irakische Regierung, das Verbrechen aufzuklären und den oder die Täter zu bestrafen.

Es sei nicht das erste Mal, dass in den Auffanglagern in Südkurdistan ein derartiges Verbrechen geschieht, so der Volksrat: „Diese Verbrechen werden nicht von Einzelpersonen begangen, sondern von einem Netzwerk mit Verbindungen zur Regierung der Region Kurdistan. Deshalb werden die Täter nicht gefasst und bestraft.“

Der Volksrat erklärte weiter, dass die Vertriebenen aus Şengal von der PDK zwangsweise in den Lagern festgehalten werden und ihre Rückkehr in die Heimat verhindert wird: „Die PDK schützt sie nicht und erlaubt ihre Rückkehr nicht.“ Ezidinnen und Eziden seien nirgendwo in Sicherheit, erklärte der Volksrat und rief zur Rückkehr in das letzte zusammenhängende Siedlungsgebiet der ezidischen Gemeinschaft auf. Die Menschen in den Lagern und das gesamte kurdische Volk wurden aufgefordert, gegen den Mord an Axîn und ihrem Vater zu protestieren.