Besatzer im Visier der Guerilla

Bei Guerillaaktionen in Südkurdistan ist ein türkischer Soldat getötet worden, vier weitere wurden verletzt. Die Kämpferinnen und Kämpfer nahmen auch Kriegstechnik ins Visier und zerstörten unter anderem ein Munitionslager.

Ein toter und vier verletzte Soldaten

Die PKK-Guerilla hat erneut das türkische Militär in Südkurdistan ins Visier genommen. Wie einer von den Volksverteidigungskräften (HPG) am Montag über ihre Pressestelle vorgelegten Bilanz zum Kriegsgeschehen in der Region zu entnehmen ist, schlugen Guerillaeinheiten aus HPG und YJA Star (Verbände freier Frauen) seit Freitag mindestens neunmal gegen Besatzungstruppen zu. Mindestens ein Soldat wurde demnach getötet, weitere seien verletzt worden. Zudem zerstörte die Guerilla eigenen Angaben zufolge türkische Kriegstechnik.

Die im Bericht genannten Angriffe fanden laut HPG-Angaben in Heftanîn und Zap statt. Vor allem die Westfront der Zap-Region ist seit Monaten schwer umkämpft. Zu den Einzelheiten der Aktionen heißt es unter anderem, dass in der Nacht zum Montag auf dem Girê Bahar befindliche Besatzer mit schweren Waffen attackiert wurden. Am späten Samstagabend setzte die Guerilla hier ebenfalls Artillerie ein, die sich gezielt gegen eine Gruppe von Soldaten auf dem Hügel richtete. Dabei sollen vier Militärs verletzt worden sein, unter ihnen auch zwei Stabsunteroffiziere. Bereits am Freitag vernichteten die YJA Star hier von der Armee angebrachte Überwachungstechnik

Auf dem Girê Amêdî ging die Guerilla am selben Tag ebenfalls gegen feindliches Militär vor. Nach HPG-Angaben wurde zunächst aus Distanz ein Angriff mit schweren Waffen durchgeführt, bevor schließlich Scharfschützinnen der YJA Star im Einsatz waren. Dem Bericht zufolge wurde ein Soldat getötet, darüber hinaus konnte ein Munitionslager vollständig vernichtet werden. In einer weiteren Aktion wurde ein Baggerfahrzeug unter Beschuss gesetzt, das für den Ausbau der Infrastruktur der Besatzer eingesetzt wurde. Die Maschine sei mit schwerem Gerät massiv getroffen worden. In der Folge wurden die Arbeiten gestoppt.

Etwa zeitgleich gab es auch eine Aktion auf dem Girê Cûdî. Eine Scharfschützin zerstörte eine Überwachungskamera. In den Gebieten Keşan und Kanî Biyê in Heftanîn wurden die Besatzungstruppen am Sonnabend zweimal mit schweren Waffen angegriffen.

Angriffe der türkischen Armee

Zu den jüngsten Angriffen der türkischen Armee in Südkurdistan heißt es im Bericht, dass die Tunnelanlagen der Guerilla in Girê FM an der Westfront der Zap-Region am Wochenende mindestens neunmal mit verbotenen Sprengmitteln bombardiert wurden. Über den gesamten Samstag und Sonntag verzeichneten die HPG zudem 25 Luftangriffe durch türkische Kampfflugzeuge. Zwölf dieser Bombardements zielten demnach auf Teile von Xakurke, nämlich Lolan, Şehîd Şerîf, Kendakola und Sinînê. Auf Gare verübte die türkische Luftwaffe mindestens sieben Attacken; getroffen wurden Ziele in Dêrîk, Gûzê, Deşta Kafya und Şikeftiya. Auf Zap gab es fünf Luftschläge, die sich alle auf den Girê Bahar konzentrierten. In Metîna wurde das Widerstandsgebiet Şêlazê bombardiert. Darüber hinaus kommt es seit gestern in einigen Regionen wieder zu intensivem Hubschrauberbeschuss. Nach HPG-Angaben betrifft dies den Girê Bahar sowie Şêlazê und Kendakola.