Türkische Regierung lässt Guerillafriedhof schänden

In der nordkurdischen Kreisstadt Qoser (Kızıltepe) ging die türkische Polizei gegen einen Friedhof vor, auf dem gefallene Kämpfer*innen der Freiheitsbewegung begraben sind.

Der Vorfall ereignete sich bereits vor einigen Tagen. Türkische Sicherheitskräfte stürmten in der nordkurdischen Kreisstadt Qoser (Kızıltepe) in der Provinz Mêrdîn (Mardin) den Gefallenenfriedhof Mezopotamya, auf dem Kämpfer*innen der kurdischen Freiheitsbewegung der HPG, YJA Star und YPS begraben sind. Grabsteine, auf denen die Bezeichnung „Şehîd“ (kurdisch für Gefallene/r) stand und kurdische Symbole abgebildet waren, wurden zerstört. Auf einigen Grabsteinen wurden die Schriftzüge mit blauer Farbe übermalt.

Solche Methoden werden nicht zum ersten Mal angewandt. So änderte die Polizei bereits auf Anordnung der Generalstaatsanwaltschaft in Diyarbakir (Amed) die Namen auf den Grabsteinen auf dem Yeniköy-Friedhof. Auch in Wan wurden Gräber der Guerilla geschändet und beschmiert. In Gimgim (Varto) ließ die türkische Regierung einen ganzen Friedhof abreißen. Vergangenen Dezember waren auf Anweisung der Staatsanwaltschaft 267 Leichname auf dem Guerillafriedhof Garzan in Bedlîs (Bitlis) ausgegraben und in die Istanbuler Gerichtsmedizin verschleppt worden.