Sieben Granaten in Dorf bei Kanî Masî eingeschlagen

In einem Dorf von Kanî Masî sind sieben türkische Granaten eingeschlagen. Opfer oder Schäden an Häusern gab offenbar nicht. Der Beschuss erzeugte jedoch massive Panik bei der Bevölkerung.

Im Subdistrikt Kanî Masî nördlich von Amêdî sind sieben türkische Granaten eingeschlagen. Die Geschosse wurden am Samstag auf das Dorf Razêna (auch Ravina) abgefeuert, wie die kurdische Nachrichtenagentur RojNews mit Verweis auf einen ihrer eigenen Korrespondenten in der Region berichtete. Opfer oder Schäden an Häusern gab es den Angaben zufolge nicht.

Razêna liegt etwa 40 Autominuten nordöstlich von Amêdî und gehört verwaltungstechnisch zum PDK-geführten Gouvernement Duhok. Laut RojNews schlugen die Granaten im Ortszentrum ein. Ob die Geschosse von einem türkischen Militärstützpunkt auf dem Territorium der Kurdistan-Region des Iraks (KRI) oder von einem Grenzposten auf dem Staatsgebiet der Türkei abgefeuert wurden, war zunächst aber unklar. Bei der Dorfbevölkerung habe der Beschuss massive Panik erzeugt.

Dörfer im Großraum von Amêdî werden bereits seit Jahren von der türkischen Armee immer wieder sowohl vom Boden als auch aus der Luft angegriffen. Seit Wochen kommt es in der Region zusätzlich zu gewaltsamen Dorfräumungen, die von der Führung in Ankara forciert und der für ihre pro-türkische Kollaborationspolitik bekannten PDK (Demokratische Partei Kurdistans) umgesetzt werden. Mit den Aktionen soll offenbar Platz für neue Militärstraßen und Stützpunkte der türkischen Armee geschafft werden, damit die Besatzungstruppen näher an die von der Guerilla der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) kontrollierten Medya-Verteidigungsgebiete heranrücken können.