Vor dem Provinzverband der Demokratischen Partei der Völker (HDP) in der nordkurdischen Großstadt Wan (Van) hat ein Protest gegen die repressive Politik der AKP-Regierung stattgefunden. Nach HDP-Angaben geht der Staatsapparat in der gleichnamigen Provinz mit einer speziellen Repressionspolitik gegen die demokratische Opposition vor. So fanden in den vergangenen zwei Monaten allein im Landkreis Erdîş (Erciş) mehr als 200 Razzien statt, bei denen rund 70 Oppositionelle verhaftet wurden. Die HDP spricht von einer „besonderen Ausgrenzungs- und Repressionspolitik“, um die Aktivitäten der Partei in der Region zu untergraben. Das sagte auch Aynur Tarhan, Ko-Vorsitzende des Provinzverbands der Partei der demokratischen Regionen (DBP) in Wan. Seit drei Jahren setze die AKP in der Region auf ihre altbewärte Methode, alle Andersdenkenden zu terrorisieren, um durch Einschüchterung und Repression ihre Macht zu festigen.

„Mit dem Hauptproblem des Landes, nämlich der Leugnung der kurdischen Identität und der damit einhergehenden Kriegs- und Vernichtungspolitik wurde unser Land in eine politisch-ökonomische Krise gestürzt. Um das diktatorische Regime durchzusetzen, greift die AKP das kurdische Volk an. Die Politik eine Regierung, für die Gerechtigkeit ein Fremdwort ist, werden wir jedoch zu keinem Zeitpunkt akzeptieren“, sagte Tarhan an die anwesende Presse.

Unterdessen war der Staatsterror am Donnerstag auch an der ägäischen Küste in der Provinz Izmir zu spüren. Dort stürmte die Polizei in mehreren Landkreisen gleichzeitig zahlreiche Wohnungen. Nach bisherigem Stand wurden 13 Personen wegen Terrorvorwürfen festgenommen und in die Antiterrorzentrale der Provinz gebracht. Was ihnen konkret zum Vorwurf gemacht wird, ist nicht bekannt.