Polizeiterror und Festnahmen in Dersim

In Dersim sind mehrere Personen aus unbekannten Gründen festgenommen worden. Unter ihnen befinden sich auch linke Medienschaffende und Aktivisten eines Umweltvereins.

In Dersim in Nordkurdistan sind am Dienstag mehrere Wohnungen von der türkischen Polizei gestürmt und durchsucht worden, mindestens fünf Personen wurden aus unbekannten Gründen festgenommen. Eine weitere Festnahme im Zusammenhang mit dem Vorgang fand in Istanbul statt.

Die Festnahmeoperation in Dersim scheint mit dem „Anti-Terror-Etikett“ versehen worden zu sein, das beim Vorgehen gegen Andersdenkende als Waffe in den Händen der türkischen Regierung und ihrer Justiz gilt, hieß es aus Anwaltskreisen. Unter den Festgenommenen befinden sich mit Yaprak Kurban und Ertan Çıta auch zwei Korrespondent:innen der linken Zeitung „Yeni Demokrasi“ (Neue Demokratie).

Die Klimagerechtigkeitsaktivisten Ali Yıldız und Özkan Arslan vom Vorstand des Umweltvereins Munzur (MÇD) sowie der frühere Vorsitzende des Imkerbunds in Dersim, Kazım Tosun, wurden ebenfalls in Dersim in Gewahrsam genommen. Früher am Tag hatte es in zahlreichen anderen Provinzen bereits mindestens 67 Festnahmen gegeben. In Istanbul und Umgebung waren bereits am Montag zwanzig Menschen festgenommen worden.

Die als „Anti-Terror-Operation“ bezeichneten Inhaftnahmen wurden von den türkischen Behörden mit angeblichen Verbindungen der Betroffenen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sowie mutmaßlicher Unterstützung für den Guerillaangriff vom Wochenende in Ankara begründet. Die Fedai-Aktion hatte sich gegen die Generaldirektion für Sicherheit des türkischen Innenministeriums gerichtet.