Patnos: Guerilla hat türkischem Militär schwere Schläge versetzt

Serhat Botan ist einer der Kommandanten der Volksverteidigungskräfte HPG. Er spricht rückblickend auf das Jahr 2019 von „schweren Schlägen“, welche die Guerilla dem türkischen Militär versetzt hat.

Unsere Korrespondent*innen sprachen mit dem HPG-Kommandanten Serhat Jiyan Patnos über den Guerillakrieg in der nordkurdischen Region Botan im vergangenen Jahr. „Botan ist das Herz der kurdischen Revolution. Für uns ist es eine Ehre, an einem Ort wie Botan als Guerilla zu kämpfen“, sagt der Kommandant der Volksverteidigungskräfte HPG.

Zu den Militäroperationen im vergangenen Jahr in der Region Botan erklärte Patnos: „Der Feind zielt wie immer darauf ab, die Guerilla in Botan zu vernichten. Bereits für 2018 hatte der faschistische türkische Innenminister erklärt, man werde die Guerilla in der Region Botan vernichten. Wen man töten könne, werde man töten, die anderen würden des Hungers und der Kälte sterben. Natürlich ist das nicht geschehen, ganz im Gegenteil, die Guerilla Kurdistans ist unter schwierigsten Bedingungen mit großer Entschlossenheit in das Jahr 2019 gegangen. Die AKP-MHP-Allianz begriff ihre Erfolglosigkeit und erklärte, man habe uns nicht ausgelöscht, aber zumindest, was Aktionen betrifft, neutralisiert. Das türkische Militär führte überall in Botan unter verschiedenen Namen großangelegte Operationen durch. Insbesondere in Besta fanden diese Operationen ohne Unterbrechung statt. Dabei wurden der Guerilla keine Verluste zugefügt, im Gegenteil, die türkische Armee wurde immer wieder schwer getroffen.“

Türkischer Staat bunkert sich vor Guerilla ein

Zur Moral bei der Guerilla in Botan sagt Patnos: „Am Ort, an dem die Organisierung und Parteiwerdung stattfand, ist die Aufregung und Leidenschaft der Guerilla groß. Die Guerilla hat dem Feind mit ihrer Moral und ihrer Entschlossenheit schwere Schläge beigebracht. Die Basen des türkischen Militärs wurden zu Festungen ausgebaut und insbesondere unterirdische Bunkersysteme wurden gestärkt. Das alles machen sie aus Angst vor der Guerilla.

Operationen stellen für Guerilla eine Gelegenheit dar

In den Medien tun sie so, als würden sie etwas mit ihren Operationen erreichen, aber die Guerilla ist gerade bei den Operationen des Militärs im Vorteil. Die Operationen stellen für die Guerilla eine Gelegenheit dar, den Feind zu treffen. Schauen wir uns die Gebiete Besta, Gabar und Cudi und ganz Botan an, so wurden dem türkischen Militär bei seinen Operationen seit dem Frühjahr schwere Schläge versetzt.

Das türkische Militär war aufgrund dessen gezwungen, seine Taktik zu ändern. Nun wurden meist geheime Operationen durchgeführt. Diese Schläge der Guerilla waren eine wichtige Antwort auf die Propaganda des faschistischen Chefs der Türkei und seiner Komplizen, sie hätten die Guerilla ausgelöscht. Sie machen Antipropaganda, um die Bevölkerung einzuschüchtern. Doch jeder soll wissen, die Guerilla ist zum Sieg entschlossen.

Aufklärung und Technik des türkischen Staates gescheitert

Die Guerilla hat ein Restrukturierungsprojekt durchgeführt und konnte so dem Feind in jeder Region schwere Schläge versetzen. Dadurch konnte die Technik und Geheimdienstaufklärung des türkischen Staates, auf welche die Armee so sehr vertraut, unschädlich gemacht werden.

Wenn man den Aufbruch vom 15. August 1984 als Beginn der Erhebung des kurdischen Volkes und seiner Guerilla betrachtet, so wird das Jahr 2020 insbesondere aufgrund der gemachten Erfahrungen in Botan ein Jahr des Sieges werden, dazu sind wir entschlossen.“