Mitgefangene von Beçet: Sie fühlte sich sehr mit Öcalan verbunden

Meryem Soylu war gemeinsam mit Ayten Beçet, die sich gestern aus Protest gegen die Isolation Öcalans das Leben nahm, inhaftiert. „Insbesondere ihr Wille, ihre Verbundenheit und Entschlossenheit waren sehr stark“, betont Soylu.

Meryem Soylu war gemeinsam mit Ayten Beçet, die sich am 23. März aus Protest gegen die Isolation Öcalans das Leben nahm, inhaftiert. Über Ayten Beçet erklärt sie: „Sie war jung an Jahren, aber ihr Wille war sehr stark.“ Soylu hatte ihre Haftstrafe von neun Jahren und sechs Monaten die letzten fünf Jahre im Gefängnis von Gebze verbracht und war vor drei Monaten entlassen worden.

Ihr Wille war sehr stark“

Soylu berichtet, sie habe in den Gemeinschaftsbereichen oft die Chance ergriffen, mit Beçet zu reden: „Sie war jung an Jahren, aber ihr Wille war sehr stark. Insbesondere ihr Wille, ihre Verbundenheit und Entschlossenheit waren stark. Sie fühlte sich sehr mit Öcalan verbunden. Sie sagte immer wieder: ‚Ich habe nur ein Leben und das werde ich für diesen Kampf opfern.‘ “

Sie konnte das Gefängnis nicht akzeptieren“

Beçet hatte bei den Ausgangssperren viele Freundinnen und Freunde verloren, berichtet Soylu: „Zu dieser Zeit war sie sehr wütend darüber, im Gefängnis zu sein, sie konnte es nicht akzeptieren.

Sie gab im Gefängnis Kurdischunterricht. Sie unterrichtete die Freundinnen, die neu ins Gefängnis gekommen sind und kein Kurdisch konnten. Sie engagierte sich stark für die Muttersprache.“ Mit Beginn des Hungerstreiks sei sie fest entschlossen gewesen, daran teilzunehmen, wurde jedoch als Pflegerin eingeteilt.

Öcalan auf der Tagesordnung der Frauen“

Zu den Hungerstreiks erklärt Soylu: „Öcalan steht bei den Frauen ganz oben auf der Tagesordnung. Sie bringen immer wieder ihre Verbundenheit zum Ausdruck. Es sollte sich in Gruppen dem Hungerstreik angeschlossen werden. Das löste bei den Freundinnen, die nicht Teil der ersten Gruppe waren, ernste Enttäuschung aus. Die Frauen sind zu jeder Form des Kampfes für die Zerschlagung der Isolation bereit.“

Wenn ich doch nicht entlassen worden wäre“

Soylu kritisierte das Schweigen der Gesellschaft gegenüber der Isolation und den Hungerstreiks und fährt fort: „Wenn ich doch nicht aus dem Gefängnis entlassen worden wäre. Im Gefängnis herrscht eine Stimmung der Opferbereitschaft. Diesen Geist müssen wir draußen auch an den Tag legen. Wo sind unsere Mütter? Wir haben nichts mehr zu verlieren. Warum schweigen die Mütter, die ihre Kinder verlieren? Wenn das Schweigen weitergeht, kommen Särge aus den Gefängnissen. Dieses Schweigen müssen die Frauen, die Mütter durchbrechen.“