KCK-Gesundheitskomitee ruft zu strikten Maßnahmen auf
Das Gesundheitskomitee der KCK warnt vor den Folgen der Corona-Pandemie in Kurdistan und ruft dazu auf, nicht auf staatliche Vorgaben zu vertrauen, sondern eigene Schutzmaßnahmen zu treffen.
Das Gesundheitskomitee der KCK warnt vor den Folgen der Corona-Pandemie in Kurdistan und ruft dazu auf, nicht auf staatliche Vorgaben zu vertrauen, sondern eigene Schutzmaßnahmen zu treffen.
Das Gesundheitskomitee der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) warnt vor den Folgen der Corona-Pandemie in Kurdistan und ruft dazu auf, nicht auf staatliche Vorgaben zu vertrauen, sondern eigene Schutzmaßnahmen zu treffen.
„In allen Teilen Kurdistans, insbesondere in Rojhilat, Bakur und Başur [Ost, Nord- und Südkurdistan] sind Coronavirus-Fälle aufgetreten. In Syrien gibt es wenige bestätigte Fälle, in Rojava [Westkurdistan] bisher gar keinen. Dass dort noch keine Infektionen festgestellt worden sind, bedeutet jedoch keinesfalls, dass es nicht dazu kommen wird“, heißt es in der Erklärung des KCK-Gesundheitskomitees.
Das Komitee weist darauf hin, dass der türkische Staat und das iranische Regime eigene Initiativen der kurdischen Bevölkerung zur Bekämpfung der Pandemie verhindert haben und selbst in dieser Zeit gewählte Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in Nordkurdistan abgesetzt worden sind: „Wenn nicht die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Gesundheit unseres Volkes getroffen werden, kann es zu besorgniserregenden Konsequenzen kommen. Kurdistan ist in vier Teile geteilt, verfügt nur über sehr begrenzte Mittel und wird von feindlichen Kräften belagert. Um die verheerenden Auswirkungen der Pandemie zu begrenzen, müssen wir sehr diszipliniert und vorsichtig sein. Unser Volk muss sich an die notwendigen Maßnahmen halten und gleichzeitig alle Mittel für eigene Maßnahmen einsetzen, ohne auf die staatlichen Kräfte zu warten.“
Das Gesundheitskomitee warnt davor, die Virusgefahr auf die leichte Schulter zu nehmen. Nirgendwo dürfe davon ausgegangen werden, von der Pandemie verschont zu bleiben. Aufklärung und die Vorbereitung von Behandlungsplätzen für Erkrankte könnten Tausende Menschenleben retten, dementsprechend müssten alle kurdischen Einrichtungen Maßnahmen treffen: „An allen Orten, an denen unser Volk lebt, muss im Geiste der Solidarität die Gefahr der Corona-Pandemie organisiert und geplant auf ein Minimum reduziert werden, ohne in Panik zu verfallen.“
In der Erklärung führt das Gesundheitskomitee 14 Schutzmaßnahmen auf, die beachtet werden sollen. Neben den üblichen Hygieneregeln und der Bewegungseinschränkung im öffentlichen Raum rät das Komitee zu gesunder Ernährung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und sportlichen Übungen, um die körperliche Widerstandskraft zu stärken. Bei Infektionsverdacht solle sich jeder in Eigeninitiative in Quarantäne begeben. Die Fachkräfte im Gesundheitssektor sollen unterstützt und ihre Anweisungen befolgt werden.
Weiter heißt es in der Erklärung: „In dieser kritischen Zeit müssen alle Institutionen, Parteien und Individuen, die unser Volk repräsentieren, im nationalen Bewusstsein handeln. In welchem Teil Kurdistans auch immer, das Leben der Menschen muss ohne Unterscheidung der politischen Meinung oder ethnischen Herkunft geschützt werden, ihre Moral und Motivation muss auf einem hohen Niveau gehalten werden.
Für eine Gesellschaft, die vom System absichtlich in Panik versetzt wird, besteht die Gefahr, entweder eine übertriebene Sensibilität zu entwickeln oder abzustumpfen und die Schutzmaßnahmen schleifen zu lassen. Als Gesellschaft müssen wir ohne in Panik zu verfallen auf alle negativen Situationen vorbereitet sein und kontrolliert mit den möglichen Entwicklungen umgehen.
Darüber hinaus ist eine solche Haltung für ein Volk wie unseres, dessen Recht auf Leben ständigen Angriffen ausgesetzt ist, selbst ohne Corona-Pandemie eine dauerhafte Notwendigkeit.“