Jeder Name schreit uns an: Nie wieder!

Am Transgender Day of Remembrance hat die feministische Organisierung „Gemeinsam kämpfen!“ in Celle an die Opfer von Transfeindlichkeit erinnert und allen Betroffenen ihre Solidarität ausgesprochen.

Transgender Day of Remembrance

Die feministische Organisierung „Gemeinsam kämpfen!“ hat am Donnerstag, dem Transgender Day of Remembrance, in Celle an die Opfer von Transfeindlichkeit erinnert und allen Betroffenen ihre Solidarität ausgesprochen. An dem Gedenken haben rund zehn Menschen teilgenommen. Der Ort des Gedenkens wird noch bis zum 22. November für alle Celler:innen sicht- und nutzbar bleiben. Auf dem umbenannten Gertrud-Schröter-Platz (ehem. Thaerplatz) hängten die Aktivistinnen eine Girlande mit aktuellen Informationen und Zahlen bezüglich transfeindlicher Gewalt auf und forderten hiermit auch zum Schutz und zur Stärkung der Rechte aller trans Menschen auf: „Jeder Name schreit uns an: Nie wieder!“

Anlass für die internationale Etablierung des Tages war im Jahr 1998 der Mord an der afro-amerikanischen Transfrau Rita Hester in den USA. Im Folgejahr wurde der TDOR von Gwendolyn Ann Smith in den USA ins Leben gerufen – es sind heute also 25 Jahre im Gedenken!

Gewalt gegen trans Personen trifft – global betrachtet – meist People of Color und Sexarbeiter:innen. Insgesamt ist sie häufig mit Sexismus, Rassismus und Klassismus verknüpft. Außerdem ist die Dunkelziffer sehr hoch, da Transmorde von staatlicher Seite aus meist gar nicht als solche registriert werden. Es gibt viele Formen der Transfeindlichkeit: Beleidigungen, Drohungen, physische Gewalt, medizinische Pathologisierung, institutionelle Angriffe durch Kirche und Parteien.

Die feministische Organisierung „Gemeinsam kämpfen!" stellt klar: „Nicht zuletzt führt Transfeindlichkeit immer wieder Menschen in den Suizid. Wir denken auch an die, die nicht mehr unter uns sind, weil sie dem Druck und den Anfeindungen ihres Umfeldes, ihrer Familie und der Gesellschaft nicht mehr stand hielten, die es nicht mehr ertrugen, ausgegrenzt, ihrer Würde und ihrer Rechte auf ein freies, selbstbestimmtes Leben beraubt zu werden.“

Fotos: Anna Sandel