Hungerstreikender verweigert Krankenhausbehandlung

Der in der nordkurdischen Stadt Mêrdîn einsitzende politische Gefangene Nizamettin Yılmaz wurde aufgrund der Verschlechterung seines Zustands ins Krankenhaus gebracht. Er verweigerte die Behandlung und kam zurück in Haft.

Mehrere tausend Gefangene befinden sich in Nordkurdistan und der Türkei im unbefristeten Hungerstreik für die Aufhebung der Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan. Die meisten schlossen sich dem Hungerstreik am 1.März an, so auch der in Mêrdîn (Mardin) inhaftierte politische Gefangene Nizamettin Yılmaz (36). Er hat den Hungerstreik gemeinsam mit seinem Bruder Serafettin Yılmaz (38) begonnen. Da sich sein Gesundheitszustand rapide verschlechterte, wurde er mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus von Mêrdin gebracht. Er wurde dort unter Beobachtung gestellt, aber nachdem er die Behandlung verweigerte, wieder ins Gefängnis gebracht.

Die Familie konnte mit Şerafettin Yılmaz sprechen. Er erklärte, dem Bruder gehe es den Umständen entsprechend gut und die Gefangenen hätten einen Appell an den Menschenrechtsverein IHD gerichtet. Yılmaz hat seit dem 1.März zehn Kilo verloren.

Nizamettin Yılmaz, Vater von vier Kindern, ist seit dem 28. März 2018 inhaftiert. Es läuft ein Verfahren wegen Mitgliedschaft in einer Terrororganisation gegen ihn. Beim letzten Familienbesuch hat er zu seiner Mutter gesagt: „Auch wenn ich freigelassen werden sollte, werde ich meine Aktion fortsetzen. Deswegen bereitet mir, was auch immer kommen mag, zu Hause einen Platz vor.“