Die Guerilla setzt ihren Widerstand gegen die türkische Besatzung in Südkurdistan unvermindert fort. Wie aus einem Bericht des Pressezentrums der Volksverteidigungskräfte (HPG) zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Region hervorgeht, sind die Kämpferinnen und Kämpfer der HPG und YJA Star wieder mehrfach gegen die Invasionstruppen vorgegangen. „Die wirksamen Aktionen unserer Kräfte gegen die umfassende Besatzungsoperation der türkischen Armee in Avaşîn und Zap werden ununterbrochen fortgesetzt. Unsere mobilen Einheiten bewegen sich 24 Stunden im Gelände und versetzen den Besatzern mit kreativer Taktik schwere Schläge“, erklären die HPG.
Als Ergebnis jüngerer Aktionen wurden fünfzehn Soldaten getötet, zwei Sikorsky-Transporthubschrauber getroffen und ein Überwachungssystem zerstört, heißt es in der Bilanz. Nähere Einzelheiten werden wie folgt aufgelistet:
Avaşîn
19. April: Im Widerstandsgebiet Werxelê sind türkische Besatzungstruppen bei dem Versuch, eine Stellung zu beziehen, ins Visier einer Sniper-Einheit geraten. Ein Soldat wurde gezielt erschossen.
21. April: Bei insgesamt drei Guerillasabotagen gegen das Vorrücken Richtung Werxelê sind vier türkische Militärs ums Leben gekommen.
Zap
In der Zap-Region sind die befestigten Kriegsstellungen der Guerilla im Gebiet Kunîşka in den vergangenen beiden Tagen mit Sprengstoff angegriffen worden. Die in der Folge ausgebrochenen Auseinandersetzungen dauern weiter an.
Am Kuro Jahro ging die Guerilla am Donnerstag mit leichten Waffen und Handgranaten gegen einen versuchten Vormarsch der Besatzer vor. Die türkische Armee musste sich daraufhin ein stückweit zurückziehen. Später am Tag attackierten Invasionstruppen die Guerillastellungen im Gelände um den Kuro Jahro mit Sprengstoff. Am nahegelegenen Hügel Şehîd Şemdîn konnte ein vom Militär installiertes Überwachungssystem vernichtet werden. Bei einem Sabotageangriff der Freien Fraueneinheiten YJA Star wurden mindestens drei Besatzer getötet.
In Şikefta Birîndara nahm die Guerilla am Donnerstagabend zwei Hubschrauber unter heftigen Beschuss. Eine der Maschinen wurde getroffen und kehrte um, ohne die transportierten Luftlandetruppen abzusetzen. Etwa zeitgleich wurden zunächst die Gebiete Girê Cûdî und Girê Şehîd Kendal von Kampfhubschraubern bombardiert, bevor eine Sikorsky-Maschine vor dem Girê Rûbar zum Landeflug ansetze. Durch „effektiven Beschuss“ wurde der Transporthubschrauber massiv beschädigt und zum Rückzug gezwungen.
Am Girê Ortê gerieten Besatzungstruppen in der Nacht zum Freitag bei der Aushebung von Stellungen ins Visier der Guerilla. Ein Soldat wurde getötet. In derselben Region verzeichneten die HPG am 18. April mehrere Angriffe mittels Chemiewaffen und Sprengstoff gegen die dortigen Verteidigungspositionen.
Eine weitere Sniper-Aktion im Zap mit einem toten Soldaten ereignete sich Freitagfrüh. Die Besatzungstruppen versuchten demnach Richtung Girê Şehîd Rustem im Widerstandsgebiet Karker vorzurücken. Unmittelbar nach dem ersten Beschuss ging die Guerilla im Nahabstand gegen die Eindringlinge vor. Dabei wurden weitere fünf Militärs erschossen.
Koordinierte Angriffe vom Boden und aus der Luft
Die HPG weisen zudem darauf hin, dass es am Vortag am Girê Hakkarî in Metîna sowie im Dorf Çemrobotkî bei Gare zu türkischen Luftangriffen gekommen ist. Darüber hinaus finden die seit gestern andauernden Attacken der Besatzungstruppen auf Avaşîn und den Zap koordiniert statt. Die Luftschläge durch Kampfbomber und Hubschrauber werden von Artilleriebeschuss aus türkischen Grenzwachen begleitet.