HPG geben Namen von im Mai gefallenen Kämpfern bekannt

Das Pressezentrum der HPG hat die Namen von vier im Mai gefallenen Guerillakämpfern bekannt gegeben. Bei den bei im Çemçê-Gebiet bei Kaxizman Gefallenen handelt es sich um die Kämpfer Erdal Agir, Mûnzûr Gimgim, Derwêş Xabûr und Sîpan Yoldaş.

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Identität von vier im Mai gefallenen Guerillakämpfern bekannt gegeben. Bei den Gefallenen handelt es sich um Erdal Agir (Adnan Avşar), Mûnzûr Gimgim (Mehmet Yalçın), Derwêş Xabûr (Zakir Ölmez) und Sîpan Yoldaş (Hamit Ecer). Die Kämpfer fielen im vom 10. bis zum 15. Mai 2020 andauernden Widerstand gegen eine große militärische Übermacht im Çemçê-Gebiet bei Kaxizman (türk. Kağızman, Provinz Qers/Kars).

Die Identitäten der Gefallenen lauten:

Codename: Erdal Agir
Vor- und Nachname: Adnan Avşar
Geburtsort: Erdexan
Namen von Mutter und Vater: Tevrat - Abdullah
Todestag und -ort: 15. Mai 2020 / Kaxizman
Codename: Mûnzûr Gimgim
Vor- und Nachname: Mehmet Yalçın
Geburtsort: Mûş
Namen von Mutter und Vater: Leyla - Mehmet Hakki
Todestag und -ort: 15. Mai 2020 / Kaxizman
Codename: Derwêş Xabûr
Vor- und Nachname: Zakir Ölmez
Geburtsort: Şirnex
Namen von Mutter und Vater: Beybûn - Siddik
Todestag und -ort: 15. Mai 2020 / Kaxizman
Codename: Sîpan Yoldaş
Vor- und Nachname: Hamit Ecer
Geburtsort: Mêrdîn
Namen von Mutter und Vater: Şamsa - Ahmet
Todestag und -ort: 15. Mai 2020 / Kaxizman

Erdal Agir: Von der Universität in die Berge

Der Guerillakämpfer Erdal Agir stammt aus einer patriotischen Familie in der nordkurdischen Widerstandsregion Serhad. Er verließ 2010 die Universität und schloss sich der Guerilla an, um sich gegen den türkischen Faschismus und die Unterdrückung zu stellen. Die HPG beschreiben ihn mit den Worten: „In der Guerilla war Erdal insbesondere von den tiefen genossenschaftlichen Beziehungen innerhalb der PKK beeindruckt. Er entwickelte in kürzester Zeit eine tiefe Verbundenheit mit seinen Weggefährten in den Bergen Kurdistans.“ Seine Mitkämpfer*innen berichten von tiefgreifender persönlicher Reflexion und Entwicklung Erdals in seinem Leben bei der Guerilla. Er sei mit „großer Freude und Aufregung aufgebrochen, um in der Region, in der er geboren wurde, als Guerillakämpfer Widerstand zu leisten“ und „er hat dem Feind schwere Schläge in der Region Serhad zugefügt und mit seiner Wut und seinem Engagement vom faschistischen Regime Rechenschaft für hundert Jahre Unterdrückung eingefordert.“

Mûnzûr Gimgim: Vorkämpfer der Revolution in der Region Serhad

Mûnzûr Gimgim stammt ebenfalls aus einer patriotisch eingestellten Familie aus der nordkurdischen Region Mûş. Bereits in der Schule wurde er sich der Assimilationspolitik und Unterdrückung durch das rassistische türkische Regime bewusst und beteiligte sich an der Jugendarbeit im Widerstand. In der Jugendbewegung lernte er die Philosophie Abdullah Öcalans kennen und entschloss sich 2014 zum Anschluss an die Guerilla. Die HPG berichten: „Er war von der Überzeugung der kurdischen Jugend erfüllt, dass die gesellschaftlichen Probleme radikaler Veränderung bedürfen. In diesem Geiste schloss er sich der Guerilla an und zeigte größtes Engagement. Überall, wo er sich aufhielt, wurde er für seine Opferbereitschaft und seinen Fleiß bekannt. Er übernahm alle ihm aufgetragenen Pflichten mit großem Erfolg und sammelte Erfahrungen im praktischen und ideologischen Bereich. Er war ständig bemüht, die Revolution in Serhad weiterzubringen und agierte nach dem Motto: Große Schritte auf dem Weg der Revolution verlangen großen Mut.“

Derwêş Xabûr: Immer auf der Suche nach der Freiheit

Derwêş Xabur kam in der Region Kaşura in der nordkurdischen Provinz Şirnex zur Welt. Seine Familie ist vom Freiheitskampf geprägt und er lernte schon in jungen Jahren die Freiheitsbewegung und die Guerilla kennen. Auch die Unterdrückung durch den Staat erlebte er mit wachsendem Alter immer deutlicher. Er schloss sich der Guerilla an und kämpfte in verschiedenen Regionen der südkurdischen Medya-Verteidigungsgebiete. Schließlich wurde er zu einem reifen Kommandanten. Mit seiner Erfahrung machte er sich nach Nordkurdistan auf. Die HPG beschreiben ihn als jemanden, der „immer nach einem Weg suchte, die Freiheitsideologie des Apoismus besser zu verstehen und bei sich anzuwenden“. Er habe erklärt, er ginge nach Nordkurdistan, um dort „für die physische Freiheit von Rêber Apo zu kämpfen“.

Sîpan Yoldaş: Widerstand in den Städten und Bergen

Sîpan Yoldaş stammt aus der nordkurdischen Stadt Mêrdîn und wuchs ebenfalls in einer widerständigen Familie auf. Die HPG beschreiben ihn: „Seine Liebe zur Freiheit brachte ihn in die Berge. Seine ständige Freude und sein Kampfgeist beeindruckten die Freundinnen und Freunde um ihn herum.“ Sîpan Yoldaş war im Widerstand für die demokratische Autonomie in der Verteidigung der Stadt Şirnex. Er kämpfte dort unter schwersten Bedingungen vom ersten bis zum letzten Moment und setzte anschließend den Kampf in den Bergen fort. „Unser Genosse Sîpan kämpfte pausenlos gegen den Feind und wurde zu einem Kommandanten, der bei jeder Gelegenheit versuchte, den Feind zu treffen“, so die HPG, die ihn als „Vorbild eines apoistischen Militanten und Kommandanten der neuen Zeit“ beschreiben.

Die HPG sprechen den Familien der Gefallenen und dem kurdischen Volk ihr Beileid aus und erklären, den Kampf der Gefallenen zum Sieg zu führen.