HPG geben Identitäten von drei Gefallenen bekannt
Das Pressezentrum der HPG gibt die Identität von drei Gefallenen bekannt. Çekdar Gabar, Arjîn Çinar und Avent Şikefta sind im Juni in der Cîlo-Region ums Leben gekommen.
Das Pressezentrum der HPG gibt die Identität von drei Gefallenen bekannt. Çekdar Gabar, Arjîn Çinar und Avent Şikefta sind im Juni in der Cîlo-Region ums Leben gekommen.
Bie Guerillakämpfer:innen Çekdar Gabar, Arjîn Çinar und Avent Şikefta sind am 29. Juni 2022 bei einem Angriff der türkischen Armee gefallen. „Diese wertvollen Genoss:innen haben dem Feind mit ihrem Kampf in der Region Cîlo, wo sie lange Zeit aktiv waren, schwere Schläge versetzt. Wir versprechen, dass wir unsere Weggefährt:innen Çekdar, Arjîn und Avent, die zu den herausragenden jungen Kommandant:innen der Guerilla der demokratischen Moderne gehörten, rächen und ihren Kampf zum Sieg führen werden“, erklärt das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG).
Codename: Çekdar Gabar
Vor- und Nachname: Ferhat Acar
Geburtsort: Kocaeli
Namen von Mutter und Vater: Behican – Adıl
Todestag und -ort: 29. Juni 2022 / Cîlo
Codename: Arjîn Çinar
Vor- und Nachname: Hatice Dinç
Geburtsort: Amed
Namen von Mutter und Vater: Meliha – Necmettin
Todestag und -ort: 29. Juni 2022 / Cîlo
Codename: Avent Şikefta
Vor- und Nachname: Şehristan Yılmaz
Geburtsort: Êlih
Namen von Mutter und Vater: Ayşete – İzzettin
Todestag und -ort: 29. Juni 2022 / Cîlo
Çekdar Gabar
Çekdar Gabar stammte aus Cizîra Botan. Er wurde in Kocaeli geboren, kehrte allerdings anschließend mit seiner Familie nach Cizîr zurück und wuchs dort auf. In seiner Familie und in Cizîr herrschte ein vom Freiheitskampf geprägtes Klima. Da bereits mehrere seiner Familienmitglieder der Guerilla beigetreten waren, lernte Gabar die PKK schon in jungen Jahren kennen. Er wuchs mit den Erzählungen über den Freiheitskampf auf. So war für ihn die Perspektive, Guerillakämpfer zu werden, vollkommen natürlich. Er beteiligte sich an der Jugendarbeit und als die IS-Angriffe auf Rojava begannen und der türkische Staat die Angreifer unterstützte, erlebte er den Kobanê-Aufstand hautnah mit. Ein enger Freund von ihm wurde dabei getötet. Dies gab schließlich den Ausschlag, sich zusammen mit fünf Freund:innen 2014 im Cûdî-Gebirge der Guerilla anzuschließen.
Er bekam seine Grundausbildung in der südkurdischen Region Gare und wechselte dann in das Gebiet Cîlo, wo er die folgenden sieben Jahre verbringen sollte. Er nahm an vielen erfolgreichen Aktionen gegen die türkische Armee teil und übernahm verschiedene Aufgaben im Guerillakrieg. Durch seine wachsende Erfahrung entwickelte er sich zu einem erfahrenen Guerillakommandanten.
Arjîn Çinar
Arjîn Çinar stammt aus der nordkurdischen Provinz Amed. Sie wuchs in Çinar in einer patriotischen Familie auf. Durch ihre politische und kulturelle Prägung stellte sie sich von Anfang an gegen die Assimilationspolitik des türkischen Staates. Ihr Anfangs stiller Protest wandelte sich mit der Unterstützung des türkischen Staates für den IS in Aktivismus. Sie beteiligte sich an den Aufständen in Nordkurdistan und erlebte die Massaker durch türkische Sicherheitskräfte. Damit wuchs ihre Wut noch weiter. Schließlich erfüllte sie ihren seit ihrer Kindheit gehegten Wunsch und schloss sich der Guerilla an. Als Kämpferin der Frauenguerilla YJA Star war sie zunächst in Gare und ging dann in die Gebiete Cîlo und Zap. Sie kämpfte an der Front und nahm an vielen Aktionen gegen die türkische Armee teil. Sie professionalisierte sich im Rahmen verschiedener Bildungen sowohl ideologisch als auch militärisch. Die HPG erklären: „Wir werden den Tod unserer Genossin Arjîn rächen, die sich mit ihrer bescheidenen, reinen und natürlichen Persönlichkeit voll und ganz den Werten der Freiheit verschrieben hatte, und wir werden definitiv das freie Leben schaffen, von dem sie träumte.“
Avent Şikefta
Avent Şikefta stammte aus Êlih. Ihr Stamm Torî steht in enger Verbindung mit dem kurdischen Freiheitskampf. Sie wuchs in ihrer Familie mit einem patriotischen Bewusstsein auf. Einige ihrer Familienmitglieder hatten sich bereits dem Freiheitskampf angeschlossen. So lernte sie die PKK früh kennen und entschied sich 2015 unter dem Eindruck der türkischen Massaker für den Beitritt zur Guerilla. Sie wuchs damit in einer Zeit heftigster Auseinandersetzungen in das Leben der Guerilla hinein und wurde schnell zu einer professionellen Guerillakämpferin. Sie kämpfte in Kerkûk gegen den IS und spielte eine wichtige Rolle bei der Befreiung der Region aus den Händen der Dschihadisten. Nach der Befreiung von Kerkûk ging sie zurück in die Berge und in den Kampf in der Zap-Region. Aufgrund ihrer Erfahrung wurde sie zu einer Einheitenkommandantin. Sie nahm in dieser Funktion an vielen Aktionen teil. So entwickelte sie sich zu einer der führenden Kommandantinnen der Frauenguerilla YJA Star. Vom Zap aus ging sie in die Region Cîlo und führte dort den Kampf gegen die türkischen Besatzungstruppen weiter. Dabei ließ sie viele Großoperationen der türkischen Armee ins Leere laufen und führte etliche effektive Aktionen gegen die Besatzungstruppen an.
Abschließend erklären die HPG: „Unsere Genoss:innen Çekdar, Arjîn und Avent sind mit ihrem erfolgreichen Kampf für uns ein Grund, weiterzukämpfen. In diesem Sinne sprechen wir dem gesamten patriotischen Volk Kurdistans, insbesondere den Familien unserer mutigen Freund:innen, unser Beileid aus.“