HPG geben Identität eines Gefallenen bekannt

Ezîz Mûsil ist im Widerstand gegen die türkische Invasion in Metîna ums Leben gekommen. Die HPG würdigen den gefallenen Guerillakämpfer als mutigen Sohn des arabischen Volkes und wertvollen Militanten der PKK-Bewegung.

Ezîz Mûsil

Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat die Identität eines gefallenen Guerillakämpfers veröffentlicht. „Unser Weggefährte Ezîz Mûsil, tapferer Sohn des arabischen Volkes und wertvoller apoistischer Militanter, ist am 28. Juni 2024 bei einem feindlichen Angriff in Metîna gefallen“, teilten die HPG mit und sprachen der Familie des Gefallenen, dem arabischen Volk und der gesamten Bevölkerung Kurdistans ihr Mitgefühl aus.

Ezîz Mûsil habe an die Geschwisterlichkeit der Völker geglaubt und in der kurdischen Befreiungsbewegung die Grundlage für eine Demokratisierung des Nahen und Mittleren Ostens gesehen, so die HPG in ihrem Nachruf: „Er verinnerlichte Rêber Apos Projekt der demokratischen Nation in allen Einzelheiten und kämpfte pausenlos dafür. Mit seiner aufrichtigen und natürlichen Persönlichkeit wurde er zu einem apoistischen Militanten, der von der gesamten arabischen Jugend als Vorbild genommen werden kann.“ Aus dem Nachruf gehen folgende Angaben über den gefallenen Kämpfer hervor:
 

Codename: Ezîz Mûsil
Vor- und Nachname: Rakan Casim Xidir
Geburtsort: Mûsil
Namen von Mutter und Vater: Necah – Casim
Todestag und -ort: 28. Juni 2024 / Metîna


Ezîz Mûsil ist als Sohn arabischer Eltern in Mosul im Nordirak geboren und auf die kurdische Freiheitsbewegung durch den Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) aufmerksam geworden. Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens eingenommen und unter anderem Mosul erobert. Ezîz hörte von dem Widerstand der PKK-Bewegung und bewunderte die Kämpferinnen und Kämpfer, die sich den Islamisten mutig entgegenstellten und die Bevölkerung verteidigten. Er informierte sich über die Ziele der Bewegung und war insbesondere von der Revolution in Rojava und dem von Abdullah Öcalan vorgelegten Modell einer demokratischen Nation fasziniert. Eigentlich wollte er sich der Freiheitsbewegung bereits während der Schlacht um Kobanê anschließen. Diesen Wunsch musste er aus verschiedenen Gründen zurückstellen. 2017 ging er in die Berge und wurde zum Guerillakämpfer ausgebildet.


Das kollektive Leben der Guerilla in den Bergen beeinflusste Ezîz nachhaltig. Nach seiner Grundausbildung nahm er an der praktischen Arbeit in den Medya-Verteidigungsgebieten teil. Um sich aktiv in den Widerstand gegen die zunehmenden Angriffe der türkischen Armee einbringen zu können, absolvierte er eine militärische Fachausbildung und vertiefte sich in moderne Guerillataktiken. Zur Vorbereitung auf den Einsatz im Kampfgebiet bildete er sich auch ideologisch weiter und beschäftigte sich mit der Geschichte und den Grundsätzen der PKK-Bewegung. Er entwickelte sich zu einem selbstbewussten Militanten und übernahm Aufgaben im Widerstand, die er mit großer Sorgfalt erfüllte.


„Hevalê Ezîz ist mit seiner herzlichen, bescheidenen und aufrichtigen Kameradschaft in die Geschichte unseres Kampfes eingegangen. Er wollte in jedem Moment des Lebens umsetzen, was er in der Ausbildung gelernt hatte. Mit seiner jugendlichen Dynamik und seiner enthusiastischen Beteiligung gewann er die Herzen seiner Weggefährt:innen. Er kämpfte opferbereit gegen die Besatzungsoperation des türkischen Staates in den Medya-Verteidigungsgebieten und schloss sich der Karawane der Unsterblichen an. In unserer Kampfgeschichte hat er unauslöschliche Spuren hinterlassen. Wir geben unser Wort, seine Träume weiterzuverfolgen, und verneigen uns mit Respekt vor der Erinnerung an ihn und alle unsere Gefallenen“, so die HPG.