HPG: Besatzer intensivieren Angriffe mit Chemiewaffen

Die Türkei hat nach HPG-Angaben ihre Chemiewaffenangriffe auf südkurdische Guerillagebiete deutlich verstärkt. Dass das Handeln der Besatzer weiterhin keine internationalen Reaktionen nach sich zieht, kommt einer Unterstützung gleich, so die Organisation.

Die Türkei hat nach Angaben der Volksverteidigungskräfte (HPG) in den vergangenen Tagen ihre Angriffe auf südkurdische Guerillagebiete mit chemischen Kampfstoffen deutlich verstärkt. Dazu zählten etwa 32 Chemiewaffenangriffe am Sonntag in Teilen von Zap und Metîna, hieß es am Montag im täglichen Bericht der HPG-Pressestelle zum Kriegsgeschehen in der Region. Parallel dazu wurden massive Luft- und Bodenangriffe verzeichnet.

Dazu erklären die HPG: „Ignoriert von der Weltöffentlichkeit setzt der türkische Besatzerstaat international geächtete Waffen und Stoffe gegen die Freiheitsguerilla Kurdistans ein, die sich als einzige Kraft der Invasion Südkurdistans widersetzt. Dass diese Kriegsverbrechen – gerade trotz Beweisen für den Einsatz von Chemiewaffen – keine Reaktionen hervorbringen, kommt einer Unterstützung für den Besatzerstaat Türkei gleich. Bestärkt durch diese Ignoranz intensiviert die türkische Armee ihre Angriffe mit verbotenen Waffen und Kampfstoffen. Der Wunsch, die Guerilla als einzige Verteidigungskraft der Errungenschaften des kurdischen Volkes auf diese Weise zu zerschlagen, ist auch ein Hinweis darauf, dass die Vollendung des Genozids an den Kurdinnen und Kurden von allen Hegemonialmächten gebilligt wird.“

Die Chemieangriffe vom Sonntag richteten sich der Bilanz zufolge gegen Verteidigungspositionen der Guerilla in den Gebieten Çemço, Sîda, Saca, Şikefta Birîndara und Girê FM im Zap sowie Girê Cûdî in Metîna. Über den gesamten Tag wurden außerdem 34 Luftangriffe durch Kampfhubschrauber verzeichnet, das Sîda-Gebiet wurde zeitgleich von türkischen Außenposten an der Grenze mit Artilleriegeschossen bombardiert. In Şikefta Birîndara versuchten Besatzungstruppen zum wiederholten Mal, die Verteidigungspositionen und unterirdischen Tunnelanlagen der Guerilla mit Baggerfahrzeugen einzureißen.

Doch trotz Chemiewaffen und Luftangriffen der türkischen NATO-Armee leistet die Guerilla weiter Widerstand gegen die Invasion in Südkurdistan. In Çemço wurde am Sonntag ein Soldat von einem HPG-Sniper erschossen, in Sîda sind drei Vormärsche der Besatzer durch erfolgreiche Interventionen zurückgedrängt worden: Bei den Verteidigungsstellungen „Şehîd Felat“ und „Şehîd Agir“ wurden Guerillasabotagen umgesetzt, an letzterer Position gingen Kämpferinnen und Kämpfer auch mittels Beschusses aus dem Nahabstand vor. Am Montagfrüh wurde ein weiterer Soldat erschossen, diesmal im Widerstandsgebiet „Şehîd Adil“. Der Militär gehörte einer Einheit von Luftlandetruppen an, die sich in der Gegend um Çemço bewegte. Zuvor war am Sonntag in Metîna eine türkische Drohne abgeschossen worden, die zur militärischen Luftaufklärung über dem Girê Amêdî in die Luft gebracht worden war.