Heyva Sor versorgt Camp Mexmûr mit Röntgengeräten

Die kurdische Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurdistanê führt seit etwa dreißig Jahren Gesundheitsprojekte durch, um eine gesundheitliche Versorgung für Bedürftige zu gewährleisten. Jetzt wurde Camp Mexmûr mit Röntgengeräten ausgestattet.

Die kurdische Hilfsorganisation Heyva Sor a Kurdistanê (Roter Halbmond Kurdistan) hat im Rahmen ihres Gesundheitsprojektes wichtige medizinische Geräte für das Krankenhaus im selbstverwalteten Geflüchtetenlager Mexmûr in Südkurdistan bereitgestellt. Nach Angaben der Rothalbmondorganisation handelt es sich um ein Röntgengerät und zwei weitere für Röntgenaufnahmen notwendige Geräte im Wert von 58.000 US-Dollar.

„In Camp Mexmûr leben ungefähr 13.000 Geflüchtete aufgrund eines Embargos und ständiger Angriffe unter gesundheitlich bedenklichen Umständen“, teilt die Organisation mit. Heyva Sor a Kurdistanê führt seit etwa dreißig Jahren Gesundheitsprojekte durch, um eine gesundheitliche Versorgung für Bedürftige zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Projekte wurden Krankenhäuser in Kriegsgebieten und von Armut geprägten Regionen eingerichtet und mit Medikamenten, Krankenwagen und medizinischem Equipment ausgestattet. Die kurdische Hilfsorganisation übernimmt in Bedarfsfällen auch die Kosten medizinischer Behandlung und führt Solidaritätskampagnen durch.

Camp Mexmûr

Das Camp Mexmûr liegt etwa 60 Kilometer südwestlich von Hewlêr, der Hauptstadt der Kurdistan-Region Irak. In dem Lager leben mehr als 12.000 Menschen. Die meisten von ihnen waren in den 1990er Jahren aufgrund der Repression des türkischen Staates und der Politik der verbrannten Erde gezwungen, ihre Dörfer in der Botan-Region in Nordkurdistan zu verlassen. Nach einer mehrjährigen Odyssee und Aufenthalten in verschiedenen Camps haben sie 1998 am Rand der Wüste das Lager Mexmûr gegründet. Die Campbevölkerung bildet damit die größte kurdische Flüchtlingsgemeinschaft weltweit. Offiziell steht Mexmûr unter dem Schutz des UNHCR, praktisch sind die Vereinten Nationen allerdings nur noch nominell präsent. Die Organisation verließ das Lager bei den Angriffen der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) im Jahr 2014 und kehrte danach nicht mehr zurück.