Internationalist aus Raqqa in Kurdistan
Der Guerillakämpfer Xebat Turkmen ist im März bei einem Gefecht mit der türkischen Armee in der Zap-Region ums Leben gekommen. Das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) hat Angaben zu seiner Identität veröffentlicht und würdigt den in Raqqa geborenen Internationalisten als großen Militanten der apoistischen Bewegung. Seiner Familie und allen für Freiheit kämpfenden Menschen sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus.
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Codename: Xebat Turkmen
Vor- und Nachname: Mihemed Hinawî
Geburtsort: Raqqa
Namen von Mutter und Vater: Wexle – Hinawî
Todestag und -ort: 23. März 2024 / Zap
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Xebat Turkmen ist als Sohn einer turkmenischen Mutter und eines arabischen Vaters im nordsyrischen Raqqa zur Welt gekommen. Als die Terrormiliz „Islamischer Staat“ Raqqa besetzte und zur Hauptstadt seines Kalifats ernannte, war Xebat noch sehr jung. Ihm wurde schnell klar, dass die Islamisten mit wirklicher Religion nichts zu tun haben. Die von den IS-Banden begangenen Massaker erfüllten ihn mit ohnmächtiger Wut und er schwor, eines Tages Rechenschaft zu verlangen. Seine Familie floh 2016 in ein turkmenisches Dorf bei Girê Spî. Dort lebte Xebat unter freien Bedingungen und lernte die Freiheitskämpfer:innen in Rojava kennen. Beeindruckt von ihrem furchtlosen Kampf gegen den IS schloss er sich noch im selben Jahr einer bewaffneten Einheit an. Er hielt sich eine Zeitlang in der Gegend um Girê Spî auf und ging nach einem Bildungslehrgang an der „Şehîd Ezîz Ereb“-Akademie in die Berge zur kurdischen Guerilla.
Xebat gewöhnte sich schnell an das Guerillaleben und war von den Bergen fasziniert. „Wenn man auf den Gipfeln der Berge lebt, will man nichts anderes mehr“, sagte er einmal. In seiner Ausbildung setzte er sich mit der PKK-Ideologie und seiner eigenen Persönlichkeit auseinander. Die HPG beschreiben Xebat als selbstlosen, bescheidenen und hart arbeitenden Menschen. Er war technisch versiert und konnte zur erfolgreichen Erfüllung verschiedener Aufgaben beitragen. Gleichzeitig setzte er sich das Ziel, alle Aspekte der „Guerilla der Demokratischen Moderne“ zu erfassen und ständig für einen Kriegseinsatz bereit zu sein. Unter anderem war er an der Errichtung von Tunnelanlagen beteiligt. Ab 2022 nahm er am Widerstand gegen die türkische Invasion in der westlichen Zap-Region teil. Er kämpfte im Gebiet Girê Amêdî und zeigte bei allen Aktionen große Opferbereitschaft.
Für Xebat war jede auf den Feind abgefeuerte Kugel ein Racheakt für die Massaker an den Völkern und seine gefallenen Genossinnen und Genossen, schreiben die HPG in ihrem Nachruf. Daher sei er vorbehaltlos und mutig ins Gefecht gezogen. „Unser Weggefährte Xebat hat bis zum letzten Atemzug opferbereit für seine Freiheitswerte gekämpft und sich bei einem Gefecht am 23. März der Karawane der Gefallenen angeschlossen. Als seine Genossinnen und Genossen geben wir unser Wort, seinen Kampf für einen demokratischen Nahen und Mittleren Osten und ein freies und gleiches Zusammenleben der Völker entschlossen fortzusetzen“, so die HPG.