Gedenkfeier für Egîd Civyan in Şengal

Mit einer militärischen Zeremonie und anschließender Gedenkfeier ist in Şengal an den gefallenen Guerillakommandanten Egîd Civyan erinnert und seine Rolle im Kampf gegen den IS gewürdigt worden.

In Şengal hat eine Gedenkfeier für den am 11. September in Wan gefallenen Guerillakommandanten Egîd Civyan (Vahdettin Karay) stattgefunden. Egîd Civyan war Mitglied des HPG-Kommandorats und zuletzt Kommandant der Region Botan. 2014 leitete er die Guerillaoperation gegen den IS in Şengal und trug damit entscheidend dazu bei, dass 150.000 Ezidinnen und Eziden vor dem Genozid gerettet werden konnten.

Die Gedenkfeier begann mit einer militärischen Zeremonie auf dem Gefallenenfriedhof „Şehîd Dilgeş û Şehîd Berxwedan“. Der YBŞ-Kommandant Dijwar Feqîr wies in einer Rede auf die Persönlichkeit und das Leben von Egîd Civyan hin und würdigte seine Rolle im Kampf gegen den IS in Şengal. Auf der Flucht vor dem Genozid waren die Ezidinnen und Eziden damals ins Gebirge geflohen und wurden von der Guerilla gegen die Angriffe des IS verteidigt. Gleichzeitig wurde ein Fluchtkorridor nach Rojava freigekämpft. Durch den selbstlosen Einsatz der Guerilla und der YPG/YPJ konnten innerhalb von acht Tagen 150.000 Menschen aus Şengal nach Rojava gelangen.

Egîd Civyan verteidigte die Bergregion monatelang und ging schließlich ins Stadtzentrum, um den Städtekampf zu leiten und den IS aus der gesamten Region zu vertreiben. Er blieb drei Jahre lang in Şengal und verließ die Region erst, nachdem ein selbstverwaltetes System installiert werden konnte. „Alle späteren Errungenschaften in Şengal basieren auf der harten Arbeit und dem selbstlosen Engagement von Egîd Civyan und seinen Mitstreitern“, sagte Dijwar Feqîr.

Nach der militärischen Würdigung des gefallenen Guerillakommandanten wurde die Gedenkfeier mit Reden und einer Filmvorführung im Konferenzsaal des Friedhofs fortgesetzt.