Fortgesetzte C-Waffen-Angriffe gegen Guerillastellungen

Die HPG weisen auf fortgesetzte Chemiewaffenangriffe der türkischen Armee gegen die Verteidigungspositionen der Guerilla in Südkurdistan hin. Bei Widerstandsaktionen wurden vier Besatzer getötet.

Das Medien- und Kommunikationszentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) weist in einer aktuellen Bilanz zum Kriegsgeschehen in Südkurdistan auf den fortgesetzten Einsatz von chemischen Kampfstoffen durch die türkische Armee hin. Wie der Übersicht zu entnehmen ist, sind mehrere unterirdische Tunnelanlagen und Verteidigungspositionen der Guerillaorganisationen HPG und YJA Star (Verbände freier Frauen) in den Medya-Verteidigungsgebieten am Donnerstag mindestens 28-mal mit Chemiewaffen angegriffen worden. Betroffen von diesen Attacken waren die Regionen Zap, Metîna und Avaşîn. Im gleichen Zeitraum flogen türkische Kriegsflugzeuge und Kampfhubschrauber mindestens 26 Luftangriffe.

Wie die HPG weiter mitteilen, sind Aufklärungsdrohnen des türkischen NATO-Partners im Dauereinsatz über den umkämpften Gebieten Südkurdistans. Mehrmals ist es der Guerilla jedoch wieder gelungen, die Besatzungstruppen durch wirksame Widerstandsaktionen zurückzudrängen. In Metîna wurden gestern zwei Soldaten auf dem Girê FM tödlich getroffen. Die HPG geben an, dass sich unter den „feindlichen Einheiten“ auf dem Hügel Personen befinden, die neben Türkisch auch Kurdisch und Arabisch sprechen. Weitere Guerillaaktionen in Metîna richteten sich gegen Besatzungstruppen am Girê Hekarî und dem Girê Cûdî. Die anvisierten Ziele wurden „wirksam“ getroffen, ob und wie viele Soldaten dabei verletzt oder getötet wurden, blieb bis zuletzt unklar.

Im Zap ging am Donnerstag zunächst eine Scharfschützerin der YJA Star gegen Soldaten im Widerstandsgebiet Karker vor, ein Besatzer wurde erschossen. Im Verlauf des Tages wurden in derselben Gegend mehrere Militäreinheiten bei dem Versuch, Stellungen in Karker hochzuziehen, mit schweren Waffen unter Beschuss gesetzt. Eine weitere Sniperaktion hatte einen Tag zuvor im Widerstandsgebiet Şehîd Şahîn stattgefunden, hier wurde ebenfalls ein Militärangehöriger getötet. In der Nacht zum Freitag ging die Guerilla gegen Soldaten an den Kriegsstellungen „Şehîd Hewrê“ vor. Die Einheiten wurden bei dem Versuch, Sprengladungen an dem Massiv zu platzieren, unter Artilleriefeuer genommen. „In der Folge mussten sich die Besatzer aus Karker vorerst zurückziehen“, erklären die HPG.

Einzelheiten zu türkischen Angriffen

Nach HPG-Angaben werden die Luftangriffe und Sprengstoffattacken der türkischen Armee in Südkurdistan mit Bodenangriffen kombiniert, die von Außenposten an der Grenze ausgeführt werden. Am 9. Juni sind an diversen Orten folgende Angriffe registriert worden:

Die unterirdische Tunnelanlage im Gebiet Şikefta Birîndara ist mit drei Sprengladungen versehen worden, am Tunnelsystem in Karker wurden zwei Explosionen verzeichnet. Die Zahl der TNT-Attacken gegen die Kriegstunnel Şehîd Hewrê beläuft sich auf sechzehn. Das Werxelê-Massiv ist sieben Mal mit Sprengstoff angegriffen worden.

Am Girê Orte in Metîna sind zwischen dem 8. und dem 10. Juni dutzende Artilleriegranaten eingeschlagen, die von der türkischen Basis im südkurdischen Kanî Masî abgefeuert wurden. Am 9. Juni wurden Artillerieangriffe türkischer Grenzsoldaten in Girê Amediye, Werxelê und Çemço erfasst. Selbige Regionen sowie der Girê FM sind zehn Mal von Kampfjets angeflogen worden. Sechzehn zusätzliche Luftangriffe mit Kampfhubschraubern richteten sich gegen Kurojahro, Şehîd Şahîn, Karker, Werxelê und Girê Cûdî. Über Girê FM, Girê Cûdî, Şikefta Birîndara und Karker finden intensive Aufklärungsflüge statt.