Festnahmen bei Gefängniskundgebung in Mêrdîn

Vor dem Gefängnis in der nordkurdischen Provinzhauptstadt Mêrdîn hat eine Solidaritätskundgebung für die Hungerstreikenden stattgefunden. Drei Personen wurden festgenommen.

Auf Aufruf der Demokratischen Partei der Völker (HDP) hat eine Kundgebung vor dem E-Typ-Gefängnis in Mêrdîn (Mardin) stattgefunden. Gemeinsam mit Angehörigen von Gefangenen kamen die HDP-Abgeordnete Ebru Günay und weitere Parteimitglieder vor der Haftanstalt zusammen, um sich mit dem Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans zu solidarisieren. Bevor die Kundgebung beginnen konnte, wurde die Menschengruppe bereits von der Polizei umstellt.

Ebru Günay gab eine Erklärung ab, in der sie auf den am 7. November von ihrer Abgeordnetenkollegin Leyla Güven initiierten Hungerstreik hinwies, der sich inzwischen zu einer Massenbewegung entwickelt hat. „Mit jeder Sekunde, die ohne die Erfüllung der Forderung der Hungerstreikenden vergeht, verliert dieses Land etwas. Es kann jederzeit zu schlechten Nachrichten kommen. Wir wollen das nicht, aber es ist die Realität. Die Forderung der Hungerstreikenden ist sehr schlicht: Sie wollen lediglich, dass die Anwälte und Angehörigen der Gefangenen auf Imrali ihr Besuchsrecht wahrnehmen können. Dieses Recht gilt für alle Gefangenen in der Türkei“, so die HDP-Abgeordnete.

Im Anschluss an die Erklärung riefen die Angehörigen der Gefangenen die Parole „Bijî berxwedana zindanan” (Es lebe der Gefängniswiderstand), woraufhin die Polizei drei Personen festnahm. Birhat Yalçın, Fikriye Yalçın und Ruken Ayav wurden auf die Polizeidirektion von Mêrdîn gebracht.