Erneut Einsatz mutmaßlicher chemischer Waffen dokumentiert

Vom Girê Şehîd Pîrdoxan in Südkurdistan liegen erneut Aufnahmen über den Einsatz mutmaßlicher Chemiewaffen und Bomben mit unkonventionell hoher Sprengwirkung vor.

Die türkische Armee begeht im Zuge ihrer am 14. April 2022 begonnenen Invasion in Südkurdistan weiterhin schwere Verbrechen. Sie setzt alles daran, die Medya-Verteidigungsgebiete der Guerilla zu erobern, stößt jedoch auf heftigen Widerstand. Dieser soll durch den Einsatz aller möglichen Waffensysteme gebrochen werden, vor allem auch verbotener Kampfmittel wie Chemiewaffen. Gleichzeitig werden unkonventionelle Bomben von extrem hoher Sprengkraft an den Tunnelsystemen der Guerilla gezündet.

HPG: 2.004 registrierte Einsätze geächteter Bomben

In einer kürzlich veröffentlichen Erklärung des HPG-Pressezentrums wurde eine Bilanz der verbotenen Einsätze im Zeitraum vom 14. April bis zum 14. September gezogen. Demnach spricht die HPG von 2.004 registrierten Einsätzen international geächtetet Bomben (Phosphorbomben, thermobarische Bomben und unkonventionelle Bomben extrem hoher Sprengkraft) sowie chemischen Waffen. Zuvor wurden Informationen, Zeugenaussagen und Dokumente veröffentlicht, die diese Erklärung bestätigen.

Neue Beweise

Aus der Gegend am Girê Şehîd Pîrdoxan in der umkämpften Region Metîna sind neue Beweise für Kriegsverbrechen aufgetaucht. In diesen ist deutlich zu erkennen, wie die türkische Armee speziell präparierte Bomben und chemische Waffen gegen die Guerilla einsetzt. Quellen aus der Guerilla zufolge handele es sich bei den eingesetzten Waffen nicht um „normale“ Bomben eines bekannten Typs, sondern um eine komplizierte Mischung, die eine unkonventionell hohe Sprengwirkung erziele.

 

Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass chemischer Sprengstoff an Seilen in Fässern am Eingang der Guerillatunnel angebracht wird. Die am Einmarsch gehinderten türkischen Soldaten wurden am 11. und 12. August dabei gefilmt, wie sie diese Bomben vor den Stellungen und Tunneln platzieren. Am 16. und 17. August wurden Soldaten gesehen, die mit einem langen Schlauch in der Hand herumliefen. Es kam heraus, dass durch diese Schläuche chemische Gase ausgestoßen wurden. Dies ist auf dem Filmmaterial deutlich zu erkennen. Am 24. August und in den darauffolgenden Tagen wurde berichtet, dass die türkische Armee zunächst diese Waffen mit hoher Intensität zündete und anschließend chemische Gase durch die Schläuche schickte.

Als diese Angriffe der türkischen Armee, welche den Verdacht der Kriegsverbrechen nahelegen, nicht die gewünschten Ergebnisse gegenüber der Guerilla erbrachten, begannen Kräfte der PDK am 27. August in der gleichen Region mit dem Bau von Straßen und Stellungen für die türkische Armee.