Bevölkerung von Mexmûr hält Wache
Nach dem gescheiterten Versuch der irakischen Regierung, das Camp Mexmûr mit Stacheldraht zu umzäunen, hält die Bevölkerung Wache am Eingang des Lagers.
Nach dem gescheiterten Versuch der irakischen Regierung, das Camp Mexmûr mit Stacheldraht zu umzäunen, hält die Bevölkerung Wache am Eingang des Lagers.
Das Camp Mexmûr in Südkurdistan steht seit Juli 2019 unter einem Embargo der PDK. Am 27. Dezember vergangenen Jahres wollten irakische Truppen das Camp mit seinen 12.000 Einwohner:innen mit Stacheldraht umzäunen. Nach heftigen Protesten zogen sich die irakischen Kräfte vorerst zurück. Der Volksrat von Mexmûr hält seitdem Wache und hat ein Zelt am Kontrollpunkt am Eingang des Camps aufgestellt.
Am Samstag gab Sait Çömlek vom Außenkomitee des Volksrats eine Erklärung vor dem Zelt ab und wies die Umzäunung als untragbar zurück. „Die Haltung der Menschen von Mexmûr ist eine demokratische und menschliche Haltung. Wir akzeptieren derartige Versuche nicht und werden uns dagegen wehren. Mit der Belagerung des Camps wird versucht, die Bevölkerung von Mexmûr als gefährlich darzustellen. Dagegen protestieren wir auf demokratische Weise.“
In dem Zelt am Eingang des Camps halten sich jetzt immer Bewohner:innen auf. Eine von ihnen ist Taybet Kapar. Sie erklärt: „Die in Mexmûr lebenden Menschen sind vor 27 Jahren aus Nordkurdistan vertrieben worden. Wir haben eine Autonomieverwaltung und unser eigenes System aufgebaut. Wir sind offiziell als politische Schutzsuchende anerkannt worden. Die irakische Regierung will das Camp belagern und nennt als Grund eine Volkszählung und die Erneuerung der Ausweise. Wir nehmen das nicht hin. Wir haben eine eigene Verwaltung und verfügen über einen freien Willen.“
Das Flüchtlingslager Mexmûr wird immer wieder zum Ziel von Angriffen. Der türkische Staat attackiert das Lager mit Drohnen und die südkurdische PDK-Regierung setzt das Lager unter ein Embargo. Das Vorgehen der irakischen Sicherheitskräfte gegen das Lager muss ebenfalls in diesem Kontext betrachtet werden. Bereits zuvor hatten sich die irakische und die türkische Regierung gemeinsam mit der PDK im Vorgehen gegen die kurdische Freiheitsbewegung abgesprochen.
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