Asayisch stürmt Gedenkfeier: 50 Festnahmen

Eine Gedenkveranstaltung in der südkurdischen Stadt Silêmanî anlässlich des sechsten Jahrestages der Ermordung von Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez ist von Sicherheitskräften gestürmt worden. Es kam zu zahlreichen Festnahmen.

In der südkurdischen Stadt Silêmanî (Sulaimaniyya) haben Sicherheitskräfte eine Gedenkveranstaltung für die kurdischen Exilpolitikerinnen Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez gestürmt. Die drei Revolutionärinnen wurden am 9. Januar 2013 von einem Auftragsmörder des türkischen Geheimdienst MIT in Paris ermordet. Wie die Nachrichtenagentur RojNews berichtet, soll es bei der Razzia zu mindestens 50 Festnahmen gekommen sein. Viele von den in Gewahrsam genommenen Personen seien Frauen. Auch Mitglieder der Partei Tevgera Azadî (Bewegung für eine freie Gesellschaft in Kurdistan), deren Zentralen im vergangenen Jahr mit Beschluss des kurdischen Innenministeriums geschlossen wurden, sollen sich unter den Festgenommenen befinden. Informationen zu den Hintergründen der Razzia liegen noch nicht vor.

Erst vor wenigen Tagen wurde in Silêmanî ein Kino geschlossen, um die Vorführung eines Films über den Gefängniswiderstand der PKK-Mitbegründerin Sakine Cansız zu verhindern. Die daraufhin ausgebrochenen Proteste zeigten Wirkung, sodass der Asayisch das Kino wieder freigeben musste.