Şengal: Demonstration für die Freiheit Öcalans

In der mehrheitlich ezidischen Region Şengal demonstrierten mehrere hundert Menschen gegen die Isolationshaft des Vordenkers der kurdischen Freiheitsbewegung, Abdullah Öcalan.

In der südkurdischen Ortschaft Sinûne in der mehrheitlich ezidisch geprägten Region Şengal haben mehrere hundert Menschen gegen die Isolationshaft Abdullah Öcalans auf der Gefängnisinsel İmralı protestiert und sich mit dem Hungerstreik der Gefangenen in den türkischen Gefängnissen solidarisiert.

Die Demonstrierenden folgten einem Aufruf der ezidischen Frauenbewegung (TAJÊ) und des ezidischen Verbands der Jungen Frauen (YJCÊ) und versammelten sich vor dem Sitz des Volksrats von Sinûne. In einer Erklärung im Anschluss an die Demonstration wiesen die aufrufenden Organisationen auf die Schwere von Öcalans Haftbedingungen und auf dessen wichtige Rolle für die Situation der Menschen in der Region hin: „Seit Jahren will der faschistische türkische Besatzerstaat die Verbindung zwischen uns als Bevölkerung und dem Vordenker Abdullah Öcalan kappen. Die Isolationsbedingungen im Gefängnis von İmralı sind mit den Jahren immer schlechter geworden. Wir erhalten keinerlei Informationen von Öcalan. Weder seiner Familie noch seinem Anwaltsteam ist der Besuch des Gefängnisses auf İmralı erlaubt. Die Vertreter des herrschenden Systems fürchten sich vor Öcalans Paradigma der Freiheit und vor seiner Philosophie. Denn sie wissen, dass seine Gedanken und seine Philosophie der Wirklichkeit entsprechen.“

Die ezidische Bevölkerung steht endlich auf eigenen Füßen“

Zudem unterstreicht die Erklärung, dass „die hegemonialen Kräfte sehr genau wissen, dass die Gesellschaft sich erheben wird, wenn sie sich stetig selbst organisiert und einen eigenen Willen hat.“ Das Vorhandensein einer solchen Organisierung der Gesellschaft im Şengal, die sich seit Monaten gegen die Besatzung ihrer Heimat durch Truppen der südkurdischen Autonomieregierung und der irakischen Armee wehrt, ließe sich zudem nicht von der Person Öcalan trennen: „Dass die ezidische Gesellschaft heute frei ist und ihre Identität wahrt, hat sie Öcalan zu verdanken. So sehr auch versucht wird, den Ausbau des demokratischen Systems der Selbstverwaltung zu verhindern, dieser Kampf lässt sich nicht aufhalten. Denn die ezidische Bevölkerung steht endlich auf eigenen Füßen. Vor allem die ezidischen Frauen haben sich aus den Ketten ihrer Unterdrückung befreit und sind zu einem Beispiel für Frauen auf der ganzen Welt geworden. Wenn es gelingt, die ezidische Gesellschaft, die ezidischen Frauen, die kurdische Bevölkerung, die Sozialisten und Revolutionäre von Abdullah Öcalan zu isolieren, dann bleiben uns kein Prinzipien, keine Freiheit und Wahrheit mehr. Die die Freiheit Öcalans ist auch die Freiheit der Frauen und der gesamten Gesellschaft.“