Türkei: Rechtsextremer MHP-Vorsitzender trifft Mafiaboss

Der Generalsekretär der ultranationalistischen MHP hat sich mit Mafiaführer Alaattin Çakıcı getroffen.

Der Vorsitzende der rechtsextremen, ultranationalistischen MHP, Devlet Bahçeli, hat sich mit dem inhaftierten Mafiaführer Alaattin Çakıcı in einer Spezialklinik in der Stadt Kırıkkale getroffen, wo sich der Bandenboss ärztlich behandeln ließ. Bahçeli, dessen Nationalistenpartei zum Quasi-Koalitionspartner der Regierungspartei AKP avancierte, nachdem die MHP Erdoğan zur Mehrheit für ein Referendum zur Umstellung von der parlamentarischen Demokratie auf ein Präsidialsystem verhalf, hatte zuvor mehrfach Amnestie für Çakıcı und ähnliche Strafgefangene aus der organisierten Kriminalität gefordert. Von dem Zuspruch ermutigt, bedrohte Çakıcı aus dem Gefängnis heraus den inhaftierten HDP-Präsidentschaftskandidaten Selahattin Demirtaş sowie den Ko-Vorsitzenden der HDP, Sezai Temelli, mit dem Tode.

Bahçeli stieß ähnliche Drohungen bereits im Vorfeld aus

Es wird gemutmaßt, dass sich Bahçeli mit Çakıcı im Namen der Regierung getroffen hat. Mit dem Näherkommen der Wahl häufen sich die Ängste vor einer Niederlage im Lager der AKP-MHP. Bahçeli hatte in seiner Rede, in der er Amnestie für Çakıcı und andere Verbrecher forderte, bereits offen mit einem Aufstand gedroht.