Flugverbotszone für Rojava gefordert

Tausende Menschen haben vor der UN-Vertretung in Qamişlo eine Flugverbotszone für Nord- und Ostsyrien gefordert.

Tausende Menschen haben auf einer Demonstration in Qamişlo gegen die Besatzungsandrohung des türkischen Staates protestiert. Die Menschen trugen dabei Bilder ihrer Angehörigen in den Händen, die im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat und andere dschihadistische Gruppierungen oder gegen die türkische Armee ihr Leben verloren haben.

Die Hauptforderung auf der Demonstration, die zum UN-Menschenrechtsbüro in Qamişlo führte, war die Einrichtung einer Flugverbotszone für Nord- und Ostsyrien. Außerdem wurde Freiheit für den PKK-Gründer Abdullah Öcalan gefordert und Solidarität mit den kurdischen Hungerstreiks in der Türkei und in Europa zum Ausdruck gebracht.

Im Namen der Gefallenenfamilien hielt Hasan Abid vor dem UN-Büro eine Ansprache, in der er „die freie Menschheit und alle internationalen Institutionen, die für Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit eintreten“ dazu aufrief, die Aggression des von dschihadistischen Banden unterstützten türkischen Staates aufzuhalten:

„Die Welt muss die Augen öffnen und erkennen, dass das Vorgehen des türkischen Staates sich nicht von den islamistischen Banden unterscheidet. In Efrîn werden weiter Zivilisten ermordet, es findet ein ethnischer und kultureller Genozid statt. Damit nicht noch eine weitere humanitäre Katastrophe ausgelöst wird und der IS nicht erneut auf den Plan tritt, rufen wir die Vereinten Nationen und die internationale Gemeinschaft dazu auf, eine Wiederholung der Verbrechen in Efrîn in unserer Region zu verhindern.“

Neben der Schließung des Luftraums über Nord- und Ostsyrien forderten die Gefallenenfamilien, dass eventuelle Angriffe der Türkei als Verletzung internationaler Abkommen und als Besatzung definiert werden. Die Rechtsverletzungen des türkischen Staates in Efrîn müssten von Menschenrechtsorganisationen vor Ort dokumentiert werden, außerdem müsse die Autonomieverwaltung in die Genfer Syrien-Gespräche und das Aufbaukomitee für eine neue syrische Verfassung einbezogen werden.