Aramäische Jugend: Unsere Kultur soll nicht verloren gehen

Mitglieder des Aramäischen Jugendverbands äußern die Befürchtung, aufgrund der Assimilationspolitik der herrschenden Systeme ihre Jahrtausende alte Kultur zu verlieren. Daher versuchen sie, ihren Traditionen neues Leben einzuhauchen.

In Rojava / Nordsyrien versuchen viele junge Menschen, die im Aramäischen Jugendverband organisiert sind, ihren Traditionen neues Leben einzuhauchen, um ihre Jahrtausende alte Kultur am Leben zu erhalten. Den Jugendverband gibt es bereits seit Ende 2013. Wie Rami Isa vom Komitee für Öffentlichkeitsarbeit sagt, habe die Jugend eine große Bedeutung für die Gesellschaft in der Region. Der Verband sei daher zur Verteidigung der Gesellschaft und der Kultur der Suryoye gegründet worden.

 „Unsere Kultur darf nicht verloren gehen“

Die Organisierung der Jugend und die Stärkung des Bewusstseins über ihre Aufgaben in der Gesellschaft beschreibt Rami Isa als wichtige Ziele. Der Verband versuche, aramäische Jugendliche durch verschiedene kulturelle Aktivitäten, die die Dimensionen Selbstorganisierung, Selbstverwaltung, Selbstverteidigung und Kultur umfassen, zu organisieren.

Aufgrund der antipluralistischen Politik der herrschenden Systeme drohe die Kultur der Suryoye zu verschwinden, warnt Rami Isa. „Um das Verschwinden unserer Kultur aus der Geschichte zu verhindern, haben wir als Jugendverband Veranstaltungen und Aktivitäten zu den Festen und besonderen Tagen der Suryoye veranstaltet. Außerdem haben wir ein Fußballteam gegründet, das aus Jugendlichen besteht, die der Suryoye-Bevölkerung angehören.“

„Wir wollen unsere Identität neu beleben“

Rami Isa unterstreicht, dass die Jahrtausende alte aramäische, chaldäische und assyrische Kultur der Assimilationspolitik der Machthabenden unterliegt. Der Jugendverband sieht daher im Kampf für die Neubelebung der Identität und Kultur der Suryoye den einzigen Weg, die eigene Existenz zu bewahren: „Wir versuchen, in der Jugend ein Bewusstsein über ihre Kultur und ihre nationalen Besonderheiten zu schaffen. Außerdem bemühen wir uns darum, die Kultur bekannt zu machen und zu verbreiten.“ Zur aktuellen Situation in Nordsyrien sagt Isa: „Wir arbeiten daran, unsere Beziehungen zum Jugendrat des Demokratischen Syrienrats (MSD) und zur syrischen Jugend zu stärken. Wir machen uns die Ideen aller Völker und Jugendlichen zu eigen. Ich rufe die Jugend der Suryoye dazu auf, unsere Organisiertheit innerhalb der Gesellschaft zu stärken und sich unserem Verband anzuschließen.“