Archäologen entdeckten in der südkurdischen Kanîmasî-Region bei Grabungen 3000 Jahre alte Tongefäße mit Bierresten. Die Archäologinnen Elsa Peruccini und Claudia Glatz publizierten den Fund im „Journal of Archeological Science“.

Wir finden Darstellungen von Bierkonsum immer wieder in Keilschrifttexten und der Ikonografie und können damit eine Idee von der Bedeutung des Bierkonsums im Ritual, aber auch bei gesellschaftlichen Ereignissen erfassen. Allerdings sind bisher kaum materielle Belege für die Bierkonsumption in Mesopotamien entdeckt worden. So war es kaum möglich, die Zusammensetzung und die Produktion von Bier im alten Mesopotamien eingehender zu untersuchen.

Archäolog*innen konnten nun die Bierspuren untersuchen und es wurde festgestellt, dass das Bier sowohl ähnliche Zutaten wie Bier heute hat, als auch, dass es auf Gerstenbasis hergestellt worden ist. Anhand der Gefäße kann nun auch ein bestimmter Typ von Keramik der Bierkonsumption und dem Transport zugewiesen werden.

Die Tonkrüge stammen aus eine Zeit zwischen 1415 und 1290 v.u.Z. und deuten auch durch die Art des Fundes auf gemeinschaftlichen Bierkonsum aus Gefäßen aus eigenen Besitz hin. Der älteste Bierfund stammt aus dem 4. Jahrtausend v.u.Z. aus dem heutigen iranischen Grenzgebiet.

Die Geschichte von Bier in Mesopotamien

Der Konsum von Bier als Nahrungsmittel ist schon lange durch Abbildungen oder Keilschrifttexte bekannt. So konnte die Entlohnung von Arbeitern in Uruk bereits in Bier erfolgen. Im Gilgamesch-Epos aus dem Jahr 1800 v.u.Z. kommt die „Hymne an Ninkasi“ der Biergöttin vor, in der ein Bierrezept vermutlich auch aus Überlieferungsgründen enthalten ist. Im alten Gilgamesch-Epos ist auch weiter die Rede von Bier. Hirten brachten hier dem im Wald aufgewachsenen Enkidu den Konsum von Bier bei. Bier wurde in diesem Rahmen als Schritt zur staatlichen Zivilisation verstanden.

YENI ÖZGÜR POLITIKA