Der Guerillakämpfer Dilmaf Efrîn ist im Februar im südkurdischen Gare infolge eines tragischen Unfalls und einer darauffolgenden Explosion ums Leben gekommen. Das gaben die Volksverteidigungskräfte (HPG) am Dienstag in einem Nachruf auf den Gefallenen bekannt. Mit ihm verliert die kurdische Guerilla einen entschlossenen und hochgeschätzten Kämpfer, der sein Leben dem Kampf für die Freiheit Kurdistans gewidmet hatte. Zur Biografie des Kämpfers teilten die HPG mit:
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Codename: Dilmaf Efrîn
Vor- und Nachname: Xelîl Cuma
Geburtsort: Efrîn
Namen von Mutter und Vater: Nura – Reşîd
Todestag und -ort: 6. Februar 2025, Gare
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Dilmaf wurde in Efrîn in Rojava geboren, eine Region, die für ihre tiefe Verbundenheit mit der kurdischen Freiheitsbewegung bekannt ist. Bereits in jungen Jahren kam er mit der politischen Realität Kurdistans in Berührung. Die Geschichten von Gerillakämpfer:innen, der Widerstand gegen Assimilation und staatliche Repression s prägten ihn nachhaltig. Das Gefühl der Entfremdung an staatlichen Schulen, in denen er seine Muttersprache nicht frei sprechen konnte, verstärkte seinen Wunsch nach einem anderen Leben.
Er arbeitete in jungen Jahren, um seine Familie zu unterstützen, entwickelte ein starkes Bewusstsein für soziale Ungleichheit und schloss sich bald der kurdischen Jugendbewegung an. Geprägt von einem tiefen Sinn für Gerechtigkeit, führte ihn sein Weg schließlich in die Reihen der Guerilla – eine bewusste Entscheidung für ein Leben in Einfachheit, Kollektivität und Widerstand.
Im Jahr 2014 trat er der kurdischen Bewegung offiziell bei. Nach einer kurzen militärischen Grundausbildung beteiligte sich Dilmaf an zahlreichen Offensiven, unter anderem im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS). Seine Disziplin, sein Verantwortungsbewusstsein und seine politische Klarheit verschafften ihm rasch das Vertrauen seiner Weggefährt:innen.
Besonders geprägt war sein politisches Denken von den Ideen Abdullah Öcalans und dem Konzept des Demokratischen Konföderalismus. Dilmaf war nicht nur ein Kämpfer, sondern auch ein Lernender: Er vertiefte sich in politische und ideologische Bildung, nahm an Spezialtrainings teil und entwickelte sich zu einem erfahrenen Kämpfer. Kamerad:innen beschreiben ihn als aufrichtig, hilfsbereit, voller Energie und mit einer tiefen Loyalität gegenüber seinen Idealen.
Seine letzte Station war in einem besonders strategischen Gebiet. Dort setzte er seine Arbeit mit großer Entschlossenheit fort – bis zu jenem unglücklichen Tag, der sein Leben beendete. Die HPG erklärten: „Dilmaf war mehr als ein Kämpfer – er war ein Vorbild. Mit seiner Entschlossenheit, seinem aufrichtigen Charakter und seiner tiefen Verbundenheit zur Sache hat er sich einen Platz im kollektiven Gedächtnis unserer Bewegung gesichert. Sein Tod ist ein schwerer Verlust, sein Leben jedoch bleibt ein Vermächtnis.“ Der kurdischen Freiheitsbewegung, seinen Genoss:innen und der Bevölkerung von Efrîn bleibe die Aufgabe, seinen Einsatz weiterzutragen – „bis die Träume, für die er gefallen ist, Wirklichkeit geworden sind“.