Kurdistan Report mit seiner 198. Ausgabe ist erschienen
Die Ausgabe 198 des Kurdistan Report für Juli/August 2018 ist soeben erschienen. In seiner Sommerausgabe gibt die Zeitschrift eine Übersicht über die aktuelle Lage in allen Teilen Kurdistans.
Die Ausgabe 198 des Kurdistan Report für Juli/August 2018 ist soeben erschienen. In seiner Sommerausgabe gibt die Zeitschrift eine Übersicht über die aktuelle Lage in allen Teilen Kurdistans.
In der in jedem Kurdistan Report erscheinenden aktuellen Bewertung geht diesmal Duran Kalkan, Mitglied des Exekutivkomitees der PKK, von der globalen Politik auf die aktuelle Phase in allen Teilen Kurdistans sowie im Mittleren Osten ein. „Jeden Tag treffen wir neue Bewertungen zur gegenwärtigen sehr komplizierten politischen Phase. Das gilt für die globale Entwicklung, aber vor allem für den Mittleren Osten“, beginnt er seinen Artikel, der unter dem Titel „Vom Kapitalismus kann man keine Lösung erwarten“ erscheint.
Zudem bringt uns Andrea Benarion in dieser Ausgabe „Auf den Spuren der Göttinnnen“ nach Rojava in den Norden Syriens. „Von Efrîn bis Dêrik, von Serê Kaniyê und Kobanê bis Minbic, Raqqa und Abu Kemal durchziehen die Spuren zweier Frauenrevolutionen die Landschaften von Rojava und Nordsyrien“, schreibt sie aus der Region, „Im Rahmen von Studien und Nachforschungen an verschiedenen Orten Nordsyriens bemüht sich die Jineolojî-Akademie darum, Fakten und Wissen über die erste Frauenrevolution zusammenzutragen und sichtbar zu machen. Denn diese Geschichte und Geschichten von Frauen, die von ausbeutungsfreien und solidarischen Gesellschaftsformen berichten, wurden und werden durch die herrschende Geschichtsschreibung weiterhin verleugnet, ignoriert oder als »unwissenschaftlich« disqualifiziert. Wir hingegen begreifen das Wissen und das Bewusstsein über die Existenz nicht staatlich-patriarchaler Lebenskulturen als eine Bereicherung unseres Vorstellungshorizonts. Um die Frauenrevolution im 21. Jahrhundert verwirklichen zu können, müssen wir als Erstes die patriarchalen, kolonialistischen Wahrheiten infrage stellen, religiöse und positivistische Dogmen durchbrechen können. Nur so können wir uns das geraubte Wissen und enteignete Werte zurückerobern, verteidigen und neues aufbauen.“
In den vergangenen Wochen und Monaten waren mehrere Delegationen in Norsyrien/Rojava unterwegs. Einen der Reiseberichte hat Avahî – Solidarity Construction Rojava für diese Ausgabe geschrieben. Avahî wird in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung der Freien Frau in Rojava (WJAR) ein Gesundheitszentrum im Kanton Cizîrê errichten. Auf ihrer Reise besuchten sie auch das Dorf der Frauen „Jinwar“. Die Häuser des Dorfes sind mit selbst hergestellten Lehmziegel erbaut worden. „In Jinwar erfuhren wir viel über die traditionelle Herstellung der Lehmziegel. In vielen Dörfern Rojavas wird mit Lehmziegeln und -putz gebaut. In Jinwar sind schon über 20 Häuser in dieser Bauweise entstanden. Die Frauen aus dem Aufbaukomitee berichteten ausführlich über die Herstellung der Lehmsteine, der roten und schwarzen Erde, die dabei eine wichtige Rolle spielt, und über weitere wichtige Baustoffe sowie deren Kosten und Beschaffungsaufwand,“ schreibt Avahî in ihrem Bericht.
Neben den erwähnten Artikel bietet der Kurdistan Report natürlich noch weitere interessante Berichte, z. B. ein Interview mit Aktivist*innen des Centro Ararat in Rom zur Solidarität mit der kurdischen Bewegung in Italien oder über die Not vergessener kurdischer Flüchtlinge in der vom Krieg erschütterten Region Şehba, den Hasan Hasan, ehemaliger Universitätsdozent und jetziger Vertriebener in Şehba geschrieben hat.
Aber macht Euch selbst ein Bild von der Zeitschrift. Neben der Printausgabe ist der alle zwei Monate erscheinende Kurdistan Report auch im Internet zu finden. Einige ausgewählte Artikel der aktuellen Ausgabe stehen bereits online, das Archiv lässt in vergangene aber nicht vergessene Zeiten blicken. Dort findet Ihr auch die allererste Ausgabe des Kurdistan Report, der im November 1982 erschien.